man darf mit berechtigtem Stolze sagen, beispielgebende Aus¬
bildung erfahren und der Erhaltung und Erhöhung der Ar¬
beitskraft mächtigen Impuls eingeflößt. Dies geschah dadurch,
daß die Heilmethoden und insbesondere die Beschaffung und
Anwendung von Prothesen modernisiert und geradezu genial
verbessert wurden, sowie daß mit der Spezialbehandlung und
dem Heilungsvorgange Invalidenschulen, welche bisher bei
uns nicht bestanden haben, verbunden wurden.
Diese vom humanen, wirtschaftlichen und sozialen Stand¬
punkt aus gleichwichtige Angelegenheit wird geleitet in dem
durch die energische Initiative des Geheimen Rates Dr. W.
F. Exner *) geschaffenen Vereine „Die Technik der Kriegs-
invaliden". Derselbe umfaßt eine große Zahl von hervorragen¬
den Fachleuten verschiedener Richtung — Ärzte, Techniker,
hochstehende Handwerker — und bildet den Sammelpunkt
aller zur Brauchbarmachung der Arbeitskraft der Invaliden
einsetzenden Bestrebungen; innerhalb derselben befindet sich
eine streng wissenschaftlich geleitete Versuchs- und Lehrwerk¬
stätte. — Diese Aktion erfreut sich der Anerkennung vieler
urteilsfähiger Personen und wird auch, was besonders wert¬
voll ist, durch das Kriegsministerium nachhaltig gefördert, und
zwar dadurch, daß dasselbe für jeden Invaliden behufs Be¬
schaffung entsprechender Prothesen einen Betrag von K 250.—
im Maximum zur Verfügung stellt. — Daß auch die Allge¬
meinheit die hohe Bedeutung dieser Aktion voll würdigt, zeigt
sich auch darin, daß derselben sehr bedeutende finanzielle
Spenden in ununterbrochenem Strome zufließen.
Zweck dieser Aktion ist, jeden in seiner Arbeitsfähigkeit
durch körperliche Verletzung beeinträchtigten Invaliden wieder
voll erwerbsfähig zu machen und zu beweisen, daß der Invalide
„vollständig wiederhergestellt werden kann, daß er derselbe
werden kann, der er früher war, und daß nur bei den ganz
Blinden und in wenigen anderen Fällen dieses Ziel nicht erreicht
*) Siehe hierüber die klar und lehrreich geschriebene kurze Denkschrift
von Geheimrat Exner „Über die technische Invalidenfürsorge", Gesell¬
schafts-Buchdruckerei Brüder Hollinek, Wien, III., Steingasse 25.
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