Volltext: Österreich (3; 1923)

Vorwort 
Cpetne schönere und ehrendere Aufgabe hätte mir zuteil werden 
können, als die, dieses Buch herausgeben und so zum Nach¬ 
rühme jenes Heeres beitragen zu dürfen, das seit den trüben No¬ 
vembertagen des Jahres W8 der Geschichte angehört, der ehe¬ 
maligen österreich-ungarischen Wehrmacht. Die Nachfolgerin des 
alten „kaiserlichen" Heeres der Kaiser des heiligen römischen Reiches 
deutscher Nation, das im Süden und Osten Europas immer und 
überall kurzweg die „Deutschen" hieß, war eine deutsche Schöpfung, 
auch im Weltkriege war sie zum überwiegenden Teile (über 70°/o) 
von deutschen Offizieren geführt, in deutscher Gesinnung erzogen 
und von deutschem Soldatengeist erfüllt. 
In den ersten Anfängen zartester Kindheit spielte bei mir 
dieses alte, waffenstolze und dabei doch so bescheidene Heer die 
größte, alles andere überdunkelnde Rolle, jenes Heer, dem an¬ 
zugehören der Traum des Knaben, die Hoffnung des Jünglings, 
der Stolz und die größte, alles andere überwiegende Ciefce des 
Alarmes war. Den Zusammenbruch dieser Armee zu erleben, war 
mir die schwerste Enttäuschung am Schlüsse einer ehrenvollen 
Laufbahn. 
wenn etwas geeignet gewesen war, mir über diese schwere 
Zeit hinwegzuhelfen, so war es die Hoffnung, die mit diesem'Buche 
teilweise in Erfüllung gehen soll, die Hoffnung, jenem Heere, für 
dessen Ausbau und für dessen Zukunft ich in früherer Zeit mehr 
als einmal mein ganzes Sein aufs Spiel gesetzt hatte, ein Denkmal 
setzen zu können. Ich hoffte, beitragen zu dürfen, die ungeheuere 
Ehrenschuld zu tilgen, welche eine undankbare Mitwelt und eine 
— vorderhand noch — undankbare Nachwelt einem Heere gegen¬ 
über auf sich geladen, welches an Treue zu Kriegsherr und Heimat 
und an Opfermut wohl jedem anderen Heere gleichkam, an be¬ 
scheidener Selbstlosigkeit aber sicher unübertroffen war.
	        
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