Volltext: Österreich (3; 1923)

Sturmbatterie petromcs 
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„Sturmbatterie" zu dienen, taten ihr möglichstes, um sich dieser 
Ehre würdig zu erweisen; der Geist wenigstens war vorzüglich, und 
Oberleutnant Mol nur wie Fähnrich Bohrn unterließen nichts, 
um ihn jederzeit auf der Höhe zu halten. So ging die Batterie mit 
der Gruppe, deren Kommando jetzt wieder Oberst Wächter über¬ 
nommen hatte, längs des Ardenicarückens über Nova auf die 
Höhen nördlich des unteren SfumEn, wo es mehrtägigen Auf¬ 
enthalt gab, und weiter über Kavaja-Bazar Sjak nach vorra, wo 
das Regiment, jetzt zur 8f. Infanterie-Division bestimmt, sich am 
30. Oktober vereinigte. 
Hier hielt ich, nach Übergabe des bei der <\7. Infanterie-- 
Division verbleibenden „Artilleriekommandos Albanien" wieder das 
Kommando meines 5. Gebirgsartillerie-Regimentes übernehmend, 
über die „Sturmbatterie" das letztemal Musterung. Ich ließ die 
wenigen Leute vortreten, die noch Feras, Ardenica, vojkan und 
Fjeri mitgemacht, und forderte sie auf, die stolzen Überlieferungen 
der Batterie hochzuhalten auch in den schweren Tagen, die noch 
bevorstehen mochten; und ich weiß, die Batterie hätte auch jetzt 
gehalten, was sie mir damals versprach. — Am s7. Oktober er¬ 
krankte ich selbst in Alessio neuerdings heftig an Malaria, in 
miserablem Zustande kam ich zwei Tage später in Skutari ins 
Spital, während das Regiment gegen podgorica weitermarschierte. 
Ich habe es nicht mehr gesehen. — 
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Aber nicht vergessen. Ls ist der Regimentskommandant, der 
in dieser Erinnerung an seine bravste Batterie zugleich seinem alten 
Regiment ein Denkmal setzen will. Nicht minder heilig als die 
Pflicht des Eintretens für das zeitliche Wohl der Untergebenen ist 
jene der Wahrung ihres ehrenvollen Angedenkens, auch über die 
Grenzen dienstlicher Zusammengehörigkeit hinaus, was gemein¬ 
same Pflichterfüllung vor dem Feinde zusammengeschmiedet, das 
reißt kein Umsturz und kein Friedensdiktat auseinander. 
Und noch eines: Es besteht kein Zweifel, daß die hier ge¬ 
schilderten Waffentaten, einzeln betrachtet, in der vierjährigen Ge¬ 
schichte des Krieges keineswegs vereinzelt oder auch nur überragend 
dastehen; einer jeden kann sich bestimmt eine Reihe gleichartiger 
an die Seite stellen, zumal von Kriegsschauplätzen, auf denen es 
von Hause aus viel heißer herging, als an der berüchtigten „Ge¬ 
plänkelfront". was aber die Geschichte der Batterie .petrovics so 
bemerkenswert macht, ist vor allem ihr Werdegang, ihre aus 
der Tatkraft eines Einzelnen hervorgegangene Schöpfung und ihre 
— trotz des behelfsmäßigen Lharakters — folgerichtige Entwick¬ 
lung zu einem in sich geschlossenen, auf höchste Zweckmäßigkeit ein-
	        
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