Volltext: Österreich (3; 1923)

Sturmbatterie Petrovics 
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Ordnung; trotzdem hat die Batterie auch in diesen Tagen durch 
erfolgreiche Bekämpfung feindlicher Batterien sich große, auch von 
der Infanterie anerkannte Verdienste erworben. 
Als ich Anfang September vertretungsweise das Artillerie¬ 
brigadekommando übernahm und es mir dadurch möglich wurde, 
auch in die Verhältnisse dieser Gruppe einzugreifen, versuchte ich 
sofort, die Batterie zu entlasten und ihr die wahrlich wohlverdiente 
Erholung zu erwirken; doch scheiterten meine Bemühungen an den 
Absichten des Obersten v. Kokotovic. Als dann am l.3. September 
der eigene rechte Flügel Befehl erhielt, sich in der Ebene gegen 
Lsavaleas-Sinpetra vorzuschieben, verließ die Batterie mit drei Ge¬ 
schützen Fjeri, um neuerdings die vorgehende Infanterie zu be¬ 
gleiten. Nach nächtlichem Marsche hatte sie vor Tagesanbruch 
Anschluß an die vordersten Truppen gewonnen und mit ihnen nach 
ziemlich leichtem Kampfe die befohlene Länie erreicht; nun wandte 
sich eine feindliche Batterie von pojani her gegen die Angreifer 
und brachte sie einen Augenblick in schwere Bedrängnis; doch von 
petrovics entdeckt und unter Feuer genommen, mußte sie bald 
schweigen und schließlich die Stellung verlassen. Am selben Tage, 
sowie an den folgenden gab es noch wiederholte Kämpfe mit 
Kavallerie und Panzerautos, deren versuche, die Stellung zurück¬ 
zugewinnen, sämtlich im Feuer der Batterie zusammenbrachen. 
So hatte diese neuerdings ihren alten Ruf gewahrt, aber 
ihr Schicksal war besiegelt, War schon in dem vorhergehenden Be¬ 
wegungskrieg der Malariainfektion Tür und Tor geöffnet, so stand 
die Batterie jetzt ohne jeden Schutz im schlimmsten Malariaherd 
des Kriegsschauplatzes dem rettungslosen verderben preisgegeben. 
Wassermangel und auf's äußerste erschwerter Nachschub kamen 
hinzu. Täglich wuchs der Abgang; der schon wieder zur Kavallerie- 
, abwehr vor die Infanterielinie vorgezogene Lsalbzug Bakk hatte 
am f8. September nur noch drei Mann im Stande. Schon mußte 
ich, da die Infanterie die Batterie absolut nicht missen wollte, 
Ersatz von anderen Batterien heranziehen. 
petrovics war zur Ausbildung einer Infanteriebegleitbatterie 
ins Hinterland abkommandiert worden. Dann erkrankte auch er an 
Malaria und Anfang Oktober $18 ging er mit dem Spitalschiff 
in die bseimat. Er hat seine Batterie nicht wiedergesehen. 
Diese selbst hat das Abgehen ihres Führers nicht lange über¬ 
dauert. Zunächst hatte wieder Oberleutnant Diener das Kom¬ 
mando übernommen; nach wenigen Tagen erkrankte auch er an 
Malaria und fast gleichzeitig mit ihm der kurz vorher eingerückte 
Fähnrich polonyi sowie Bakk, alle drei so schwer, daß sie sofort 
abtransportiert werden mußten. Knall war nach der Einnahme 
Fjeris auf Urlaub gegangen. Der in der Eile von einer anderen 
Batterie hinkommandierte Fähnrich Szongor erkrankte schon auf 
dem Wege dahin. Natürlich ging es bei der Mannschaft nicht 
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