Volltext: Österreich (3; 1923)

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herzegowinischen Jäger-Bataillon l. zusammen, mit dem sie im Juli 
vor Adenica gekämpft. In den nördlichen Ortsgassen tobt der 
Straßenkamxf. Italienische Panzerautos greifen ein, doch petrovics 
treibt sie in den rückwärtigen Ortsteil zurück und richtet ein Geschütz 
sperrend auf die vorliegende Straße, dadurch ihr neuerliches Vor¬ 
brechen endgültig verhindernd. — Inzwischen sind die Feldbatterien 
am Semem angelangt und eröffnen über den Fluß herüber das 
Feuer, die Lsaubitz-Batterie unglücklicherweise auf den schon von den 
Bosniaken besetzten nördlichen Grtsteil; zwei Granaten schlagen ins 
Spital, das in Flammen aufgeht; ein Maschinengewehr ist ganz zer¬ 
stört, der Rommandant und mehrere Leute verwundet. Die so in 
Front und Rücken beschossene Infanterie weicht aus dem Grt zurück. 
Oberst v. Rokotovic eilt persönlich herbei, doch es gelingt ihm nicht 
gleich, sie zum Stehen zu bringen. Petrovics sieht sich allein; er 
harrt aus und veranlaßt das Abfeuern grüner Leuchtraketen, worauf 
die Feldartillerie sofort ihr Feuer vorverlegt. Nun kehrt auch die 
Infanterie wieder um, die Rrise ist überwunden. 
Den ganzen glühendheißen Tag über geht der Straßenkampf 
in Fjeri weiter und kommt auch in der Nacht nicht zur Ruhe. Un¬ 
unterbrochen pfeifen die italienischen Geschosse über die Stellung. 
Jeder Nachschub versagt, seit 30 Stunden hat die Batterie nichts 
zu essen. 
Am frühen Morgen des 25. August greift von Osten her ein 
kombiniertes Bataillon der Gruppe Oberstleutnant Duic über¬ 
raschend in den Rampf um Fjeri ein und erstürmt den südlich des 
Ortes gelegenen „Radiohügel" (Höhe 45 der neuen Spezialkarte). 
Nun müssen die Italiener schleunigst heraus; die eigene Infanterie 
drängt sofort nach, mit ihr die Batterie petrovics; um 7 Uhr früh 
steht sie auf dem Radiohügel in Stellung. Indessen nimmt die In¬ 
fanterie die Verfolgung des Feindes auf, der im Morgennebel sich 
rasch der Sicht entzieht. Gin Halbbataillon des der Batterie eng 
befreundeten bosnisch-herzegowinischen Jäger-Bataillons f sucht sich 
den weg in dem kannonartig eingeschnittenen Bett der Gjanica, 
in der Hoffnung, so gedeckt und unbemerkt nach Driza zu gelangen. 
Da tauchen zwei italienische Panzerautos aus dem Nebel; sie haben 
die Infanterie in der engen Schlucht verschwinden gesehen und 
machen sich zurecht, sie in derselben, wo sie eng zusammengepfercht 
sich nicht entwickeln kann, zu überfallen und zusammenzuschießen. 
Augenblicklich übersieht petrovics die Lage und ermißt die Ge¬ 
fahr, in der das Halbbataillon schwebt. Noch stehen seine Geschütze, 
gegen Sicht gedeckt, hinter der Rammlinie; doch auf die knaxxe 
Entfernung von wenigen hundert Schritten ist nur direktes Feuer 
möglich. Im nächsten Augenblick stehen die Ranonen frei auf der 
Höhe und senden ihre Schrapnells — die Granaten und Granat- 
schrapnells sind am Vortage ausgegangen und Ersatz war noch nicht 
durchführbar — auf die Panzerwagen. Sofort wenden sich diese
	        
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