Volltext: Österreich (3; 1923)

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Lâchée 
nötig . . . Und nun zu meinen eigenen bescheidenen Erlebnissen 
im Rahmen des tapferen Regimentes. 
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Mein erster Patrouillengang. 
Am 3. Juli 1915 ging ich mit der Marschkompagnie 8./\ des 
Landsturm-Infanterie-Regiments Nr. l zum ersten Male ins Feld. 
Ich bat meine Angehörigen, Frau, Rinder und Mutter, von 
einer Begleitung auf den Bahnhof Abstand zu nehmen, und zog 
es vor, mich am Vorabend im Kreise meiner Angehörigen aufzu¬ 
halten und zur gegebenen Zeit, ohne fremde Zeugen, Abschied zu 
nehmen. 
Die Fahrt durch die Karpathen gewährte uns Einblick in die 
Kämpfe, die hier mit den Russen ausgefochten worden waren und 
besonders die Umgebung Lembergs sprach deutlich, wie hart und 
zäh die Wiedereroberung von Galiziens Hauptstadt vor sich ge¬ 
gangen war. 
In der Station Kulikow-Mierzwica wurde die Marschkompagnie 
ausgeladen. 
Ein galizisches, schmutziges Dorf; kaum, daß nennenswerte 
Unterkünfte zu erlangen waren, viele mußten während der Nacht 
auf der Straße liegen, trotzdem waren wir alle froh, uns nach der 
tagelangen Fahrt wieder frei bewegen zu können. 
In Mierzwioa wurden wir bereits vom damaligen Regiments¬ 
führer, dem bewährten Uauxtmann Hans Otto Löwenstein emp¬ 
fangen, um dem Regimente angegliedert, bzw. auf die einzelnen, 
bestehenden Feldkompagnien aufgeteilt zu werden. Ich wurde als 
Korporal der 7. Feldkompagnie zugeteilt. Einige Tage verblieb 
das Regiment noch in Mierzwioa und marschierte sodann, die 
Eisenbahnstrecke bei Kamionka-Strumilowa überschreitend, in die 
Stellungen am Bug. 
Das Einsetzen des Regiments in die Stellungen am Bug er¬ 
folgte um Mitternacht. Besonders im Abschnitt des 2. Bataillons 
wurden wir mit einem mörderischen Gewehrfeuer empfangen, da 
einem wenig geübten Landstürmler versehentlich das Gewehr los¬ 
gegangen war. 
Unsere Kompagnie, die 7., stand gerade auf der finsteren Straße, 
als die Russen mit ihrem Schnellfeuer einsetzten und wir mußten 
Deckung suchen, wo eben eine solche in dieser finsteren Nacht zu 
finden war. 
In die Wassergräben, die sich an beiden Seiten der Straße 
hinzogen, die aber gottlob leer waren, warfen wir uns hinein 
und ließen diese „Feuertaufe" über uns ergehen, bis wir Befehl 
erhielten, die Stellungen zu besetzen. Am folgenden Morgen, gegen
	        
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