Volltext: Österreich (3; 1923)

4 
Vorwort 
Ich glaube im Namen aller, welche diesem Heere einst mit 
Stolz angehört haben, dem völkischen Verleger dafür Dank sagen 
zu dürfen, daß er, obwohl Nichtösterreicher, in der heutigen Zeit den 
Wagemut aufgebracht hat, dieses Buch herausgeben zu lassen und 
so einen Teil der Ehrenschuld der engeren alten Heimat zu tilgen. 
Der zur Verfügung stehende Raum und die verhältnismäßige 
Kürze' der verfügbar gewesenen Zeit hat es hier ebenso wie beim 
deutschen Heere unmöglich gemacht, auch nur einigermaßen all der 
historisch gewordenen Regimenter zu gedenken, welche in diesem 
letzten Kampfe des alten Heeres neben jungen Truppenteilen und 
Neuformationen, ja neben den nie für den Feldkrieg bestimmten 
Abteilungen ungedienten Landsturmes frische Lorbeerreiser um die 
alten Fahnen schlangen. Nicht einmal alle Truppenteile des heutigen 
winzigen Österreichs konnten zum Worte kommen; und viele, die 
heute nicht mehr österreichisch heißen dürfen, waren nicht minder 
deutsche Truppen als diese und nicht minder brav, ja auch die 
allermeisten nichtdeutschen Truppenteile haben sich ihrer Vergangen¬ 
heit würdig gezeigt. 
Trotzdem hoffe ich, daß diese Blätter ein ganz zutreffender Aus¬ 
schnitt aus der Geschichte jenes Heeres sind, welches in Galizien 
und an der Grenze des preußischen Schlesiens die russische Dampf¬ 
walze zum Stehen gebracht, das im harten Karpathenwinter die 
russische Übermacht an seiner Front verbluten sah, das zweimal 
Belgrad eroberte, den anfangs achtmal stärkeren Welschen in zwölf 
blutigen Isonzoschlachten mit blutigem Kopfe heimschickte, die Felsen¬ 
festung Montenegro und das fieberglühende Albanien bezwang und 
im Vereine mit dem deutschen Heere Gorlice, Svistov, Hermannstadt, 
Zloczow, Flitsch, Karfreit und noch viele andere Namen auf seine 
Fahnen schreiben durfte. Neben dem Führer und Feldherrn kommt 
der Mann in Reih und Glied, neben dem Vertreter altberühmter 
und altbewährter Regimenter der schlichte Vertreter gedienten wie 
ungedienten Landsturmes zum Worte. Sie alle zeigen, welch gute, 
unverwüstliche Soldaten die Reihen der Armee füllten, die mit 
ihrem Blute die Versäumnisse von Politikergenerationen und von 
Regierungen, die diesen Namen nicht verdienten, gut inachten. 
An der Wehrmacht lag es wahrhaftig nicht, daß der Krieg so endete. 
Nicht wie in anderen, glücklicheren und weitblickender regierten 
Staaten war dieses Heer der verhätschelte Liebling von Regent
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.