Volltext: Tagebücher, Biographie und Briefwechsel des oberösterreichischen Bauernphilosophen. Erster Theil: Konrad Deubler's Lebens- und Entwicklungsgang. (1)

Zur Einführung. 
Es war im Frühjahr 1881, daß ich auf einer Fahrt nach 
Triest abseits von der großen Weltstraße durch's Traunthal 
hinauf fuhr, von der München-Salzburg-Wiener Bahnstrecke 
bei Attnang rechts abbiegend, am Gmundnersee vorbei über 
Ischl nach Goisern, zum Sitz des Philosophen auf dem Primes— 
berg. Damals, im März, lagen noch schwere Schnee- und 
Eismassen auf dem Kammergebirge, indeß unten im einsamen 
Thal, an sonnigen Stellen aus kaum aufgethauter Erde die 
Schneeglöckchen ihre niedlichen Köpfchen erhoben und im laub— 
losen Gebüsch und im Unterholz der Fichtenwälder zahllose 
Christblumen ihre großen weißen Rosen dem Lichte eröffneten. 
Damals erglühten die steilen Felsabhänge und die unfruchtbaren 
Schutthalden rechts und links an den Thallehnen im glänzenden 
Purpur des rothen Haidekrautes und die ersten Lerchen tirillirten 
dem kommenden Frühling entgegen. 
Drei Jahre später — am 31. März 1884 — beim Frühlicht 
eines neu erwachenden Lenzes, entschlummerte der sinnige Natur— 
freund Deubler, der in Wort und That, in Leben und Wandel, 
Denken und Schaffen dort oben am Fuße des Dachsteins durch 
Jahrzehnte hindurch weit über die markigen Gestalten seiner 
Mitbürger emporragte, nun aber, den Freunden unerwartet, 
der „süßen Gewohnheit des Daseins“ entsagte, sein müdes 
Haupt zum ewigen Schlaf niederlegend. Bald wurde in allen 
größeren Tagesblättern deutscher Zunge von dem Ableben dieses 
seltsamen Mannes berichtet.
	        
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