Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

Leider aber sind auch wichtige Akte bei Rückzügen während des Feldzuges und 
bei Plünderungen nach dem Umstürze im November 1918 in Verlust geraten. Wenn 
daher einige Kampfperioden weniger ausführlich geschildert sind, liegt die Ursache im 
Fehlen des hiezn nötigen Materials. 
Es sei daher auch an dieser Stelle die Bitte an alle Reglmentsangehörigen 
gerichtet, etwaige Unrichtigkeiten im Inhalte, notwendige Ergänzungen oder ausführ- 
lichere Schilderungen einzelner Episoden mir bekanntzugeben, damit sie bei einer 
Umarbeitung des Buches oder bei einer seinerzeitigen Verfassung einer großen Kaiser- 
jägergeschichte verwertet werden können. 
Einige Kameraden haben mir in anerkennenswerter Weise ihre wertvollen 
Aufzeichnungen überlassen und so beigetragen, vorhandene Lücken auszufüllen. 
In besonderere Dankbarkeit seien an dieser Stelle erwähnt Hauptmann 
Mardegani Anton, L a p Engelbert, Hauptmann in der Reserve H e d r i ch 
Christian. 
Das 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger hat in 51 Kriegsmonaten getreu 
seinem Wahlspruche „In Treue fest" seine beschworene Pflicht gegenüber dem 
Vaterlande und der Heimat restlos erfüllt. Ob in den sandigen Ebenen Galiziens 
oder in Russisch-Polen, ob in der italienischen Tiefebene oder in den heimatlichen 
Bergen Tirols, überall hat das Regiment heldenmütig gekämpft und die härtesten 
Entbehrungen aller Art ertragen. 
Über 3000. Kämpfer haben mit dem Herzblut ihre Treue und ihren Opfermut 
auf den Schlachtfeldern besiegelt oder sind Kriegsseuchen zum Opfer gefallen oder sind 
in russischer und italienischer Gefangenschaft den schrecklichsten Leiden erlegen. 
Vor ihnen müssen wir überlebende in tiefer Wehmut und Ehrfurcht unser 
Haupt beugen. 
Ihrer Ehre und ihrem Andenken sei in erster Linie dieses Buch gewidmet. 
Die heranwachsende Jugend und die Nachkommen aber sollen daraus erfahren, 
welches Übermaß von Heldenmut und Selbstaufopferung ihre Väter und Verwandten 
im größten und grausamsten aller Kriege zum Schutze der Heimat und des Volkes 
aufgebracht haben. 
Die Heldentaten der Vorfahren seien ihnen ein leuchtendes Vorbild und zugleich 
eine Aufforderung, den Kämpfern nachzueifern und sich die Tugenden der Tapferkeit 
und der Hingabe für Volk und Heimat im Falle der Gefahr zu eigen zu machen. 
Nur dann wird das Opfer unserer toten Kameraden und die Heldenhaftigkek 
der überlebenden nicht umsonst gewesen sein. 
B r e g e n z, im Juni 1926. 
Der Verfasser.
	        
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