Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Dio Herbstoffensive gegen Italien 
nicht zu besorgen hätten, von dort in der südlichen Flanke angefallen 
zu werden; auch konnten nur dann die bis Karfreit gelangten Kräfte 
über Robic durch das Natisonetal, gegen Cividale vorbrechen. 
Vorstehende Erwägungen hatten einen bestimmenden Einfluß auf 
die Abfassung der Weisungen für den Angriff. 
Die Angriffsbefehle 
Hiezu Beilage 24 
Die Masse der Infanterie der 14. Armee rückte erst am 22. Oktober 
in die genauestens ermittelten Ausgangsräume ein. Sie hatte daher nur 
wenig Zeit, um sich mit ihren meist sehr schwierigen Angriff saufgaben 
vertraut zu machen. Um das Einrücken dieser neuen Truppen in die 
Stellung nicht zu verraten, hatten deutsche Vorkommandos und Er¬ 
kunder die österreichische Kappe zu tragen. Die öst.-ung. Truppen, die 
im Flitscher Becken das bh. IR. 4 der 55. ID. ablösten, erhielten den 
Fes, und der Imam des Regiments ließ auf dem Rombon inmitten alpen- 
ländischer Kämpfer auch weiterhin seinen Ruf zum Gebet erschallen. 
Die Anweisung für die Durchführung des Unternehmens erfolgte 
durch eine ganze Reihe von Befehlen. Diesen waren Besprechungen zwi¬ 
schen den höheren Kommandanten vorausgegangen. Sehr bedeutungs¬ 
voll waren jene, die die beiden verantwortlichen Männer des deutschen 
14. Armeekmdos., Gdl. Below und GLt. Krafft, mit dem Kommandanten 
des I.Korps, Gdl. Krauss, geführt hatten. Alle drei Generale waren 
sich darüber einig, daß der Tagliamento nicht das Mindestziel der 
Offensive sein konnte; ihre Absichten reichten im Gegensatz zu jener 
der k. u. k. Heeresleitung darüber hinaus. Aus den Darlegungen des Gdl. 
Krauss war im besonderen zu entnehmen, daß er gewillt war, die 
Italiener zu überrennen, nicht mehr zum Stehen kommen zu lassen und 
den Stol in einem Zuge zu nehmen1). 
Da GLt. Krafft nach gelungenem ersten Durchbruch eine neue 
Abwehrfront des Feindes auf den Höhen östlich von Cividale, mit dem 
linken Flügel etwa auf dem Mt. Juanes, erwartete, sollte das I. Korps 
den italienischen Nordflügel umfassen. In der Folge gedachte man die¬ 
ses Korps nach rechts in die Venetianer Alpen vordringen zu lassen,, 
!) Kr äff it, I, 31. — Krauss, Die Ursachen unserer Niederlage, 2. Aufl. 
(München 1921), 220. — Derselbe, Das Wunder von Karfreit (München 1926), 24 f.
	        
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