Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

298 
Die Rückeroberung von Ostgali-zien 
Für den 21. Juli befahl Gdl. Winckler seinen vier Korps, den Stoß 
in südwestlicher Richtung fortzusetzen. Der Oberbefehlshaber Ost stellte 
von seinen Reserven dem Abschnitt Zloczów für den Flankenschutz am 
Sereth die 92. ID. zur Verfügung. Dafür war die mittlerweile beider¬ 
seits von Zalosce gegen Nordosten eingesetzte LeibHusBrig. zur Ver¬ 
folgung der geschlagenen Russen freizumachen. Die 42. ID. sandte Prinz 
Leopold dem vorwärtsstürmenden XXIII. RKorps nach. Er schuf sich 
in der deutschen 20. ID., die aus dem Bereiche der k. u.k. S.Armee 
beschleunigt nach Jezierna zu befördern war, eine neue Reserve. 
Der Oberbefehlshaber der russischen Südwestfront, Gen. Gutor, 
hatte am 20. Juli der 11. Armee den Befehl erteilt, auf der ganzen 
Front zwischen Sereth und Strypa zum Gegenangriff zu schreiten. Das 
nunmehr der 7. Armee unterstellte VI. Korps sollte seinen rechten Flü¬ 
gel auf Budylow zurücknehmen, um dann von Süden her in Flanke und 
Rücken des eingebrochenen Gegners vorzustoßen. Der Höchstkomman¬ 
dierende, Gdl. Brussilow, sandte dem Führer der russischen 11. Armee 
ein Telegramm, in dem er einen Aufruf an die revolutionären Soldaten 
richtete, Tarnopol dem Gegner nicht preiszugeben und die deutsche 
Gegenoffensive aufzuhalten. Gleichzeitig erging an Kornilow der Be¬ 
fehl, den Angriff in der Richtung auf Rohatyn aufzunehmen. Auch 
sollte jetzt die bei Smorgon und Jakobstadt beginnende russische Offen¬ 
sive (S. 286) den Armeen in Galizien Entlastung bringen1). 
Allein am 21. Juli morgens setzten die Verbündeten den Druck 
zwischen Strypa und Sereth in südöstlicher Richtung fort. Die Haupt¬ 
angriffsgruppe des Gdl. Winckler (Gruppe Wilhelmi, Korps Berrer 
und XXIII. RKorps) stieß entlang der Straße nach Tarnopol und auf 
dem südlichen Serethufer kraftvoll vor und brach, allerdings unter 
hartnäckigen Gefechten mit den Nachhuten des Feindes, jeden Wider¬ 
stand. Vor dem Nordflügel des Abschnittes Zloczów flüchtete das 
XVII. Russenkorps in wirren Massen planlos über den Sereth. Das rus¬ 
sische V. Korps sah sich von den vorwärtshastenden deutschen Verfol¬ 
gungskolonnen bei Jezierna umfaßt und nach Süden abgedrängt. Es 
wich über Kozlow auf Myszkowice zurück. Das russische VI. Korps 
hingegen bot, obgleich seine Verbindung mit dem weichenden V. Korps 
verlorengegangen war, den Deutschen im Strypagrund bei Budylow 
noch die Stirne. 
In der Richtung auf diesen Ort war dem k. u. k. XXV. Korps der 
Armee Bothmer für den 21. Juli zunächst die Fortführung der Angriffs- 
!) Zajontschkowsk i j, Feldzug 1917, 79.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.