Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Weiteres Vordringen am 20. Juli 
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zwei Regimentskommandanten und 83 Offiziere, ferner 10 Geschütze 
waren die Beute des Tages. 
Am 20. Juli ging der Angriff planmäßig weiter. Die Gruppe Wil- 
helmi sowie die Korps Berrer und Kathen stießen, um den rechten Flügel 
schwenkend, weiter gegen Südosten vor, brachen rasch den Widerstand 
einzelner russischer Gruppen und erzielten südlich vom Sereth einen 
neuerlichen Raumgewinn von 16 km Tiefe in der einstürzenden Russen¬ 
front. Der Kommandant der russischen 11. Armee, Gen. Erdeli, warf 
seine Reserve, das XLIX. Korps, in die zurückflutenden Massen, ver¬ 
mochte aber der Katastrophe nicht mehr zu begegnen. Ein großer Teil 
der russischen Soldaten lehnte es ab, zum Gegenangriff zu schreiten 
und verlor schon durch das Artilleriefeuer des Gegners den Halt. 
Das XVII. Korps räumte, ohne Widerstand zu leisten, seine Stellungen 
und auch das I. GKorps, das gerade in der Front durch das V. Korps 
abgelöst worden war, zog eigenmächtig ab. Dadurch war das V. Korps 
in der Nordflanke durch Umfassung bedroht und mußte in die Linie 
Koniuchy—Kuklince zurückgenommen werden1). 
Als am 20. Juli nachmittags das Beskidenkorps (223. und 96. ID.) 
das seine Stellung abbrechende V. Russenkorps angriff und Augustówka 
und Jozefówka erreichte, befahl Gdl. Bothmer dem k. u. k. XXV. Korps 
die Wiedereinnahme der alten österreichischen Stellung östlich des 
Koniuchybaches, um das Vorwärtskommen der am rechten Flügel des 
Beskidenkorps um das Dorf Koniuchy schwer kämpfenden 223. ID. zu 
erleichtern. Gegen Mitternacht war Byszki nach kurzem Handgemenge 
in den Händen der k. u. k. 54. Division. Damit war auch der linke 
Flügel der Südarmee in Bewegung gekommen. Auf dem übrigen Teil 
der Armeefront trafen die sehr rege streifenden Patrouillen überall 
noch auf stark besetzte Gräben; auch wurde erkannt, daß sich hinter 
der russischen Front lebhafter Wagen- und Autoverkehr abspielte. 
Gdl. Bothmer setzte am 20. nachmittags alle seine verfügbaren Flieger¬ 
verbände zum Angriff auf Tarnopol an. Mit Bomben und Maschinen¬ 
gewehrfeuer überfielen die Flugzeuge die auf den Straßen der Stadt 
im Rückzug sich stauenden Truppen und Fuhrwerke des Feindes und 
vergrößerten die herrschende Verwirrung. In der Nacht auf den 21. Juli 
löste Gdl.Bothmer die 15.RD. aus dem Frontabschnitt desXXV.RKorps, 
um auf den nördlichen Armeeflügel, dem beim weiteren Vordringen 
entscheidende Bedeutung zufiel, eine Reserve zu haben2). 
x) Zajontschkowski j, Feldzug 1917, 78 ff. 
2) Oberkommando der Südarmee, Der Feldzug in Ostgalizien 1917.
	        
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