Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Angriffsplan der Russen 
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Wolynski vorstoßen. Die 7. Armee hatte mit ihrem rechten Flügel 
aus der Front Baranówka—Potutory—Mieczyszczów über Brze£any und 
Bóbrka ebenfalls auf Lemberg vorzudringen und die Verbindungen des 
Gegners mit Westgalizien und in die Karpathen zu bedrohen. Zugleich 
hatte die 7. Armee mit .ihrem linken Flügel zwei Ablenkungsangriffe zu 
führen, den einen südlich von Mieczyszczów und den anderen auf Halicz, 
welcher Ort erobert werden sollte. 
Während der Offensive auf Lemberg hatte die 8. Russenarmee 
gegen die Karpathen zu sichern. Auch sie sollte zum Angriff schreiten, 
mit ihren Hauptstreitkräften auf der Paßstraße von Körösmezö auf Má- 
ramaros-Sziget und mit schwächeren Kräften auf dem Pantyrpaß und 
von Szybeny aus mit Umgehung der Czornahora auf Ruszpolyana. 
Gdl. Alexejew war nicht einverstanden damit, daß Brussilow an 
mehreren Punkten gleichzeitig angreifen wolle und empfahl ihm, an 
der gewählten Hauptstoßrichtung möglichst starke Kräfte aufzubieten. 
Demgegenüber erklärte Brussilow, daß ihm nach den Erfahrungen der 
Sommeroffensive 1916 ein Angriff auf der ganzen Front als der beste 
Weg zum Erfolg erscheine. 
Mit halbem Herzen und nagendem Zweifel in der Brust, ob die 
moralischen Kräfte des russischen Heeres noch zur offensiven Führung 
des Krieges reichen würden, sahen die Befehlshaber der russischen 
Heeresfronten dem Angriffsbeginn entgegen. Gen. Brussilow meldete am 
24. April, daß trotz aller Anstrengungen der Zersetzung der Armee 
durch die revolutionäre Propaganda noch nicht Einhalt getan werden 
konnte. Gen. Gurko war der Ansicht, daß es besser wäre, auf den An¬ 
griff der Westfront gegen Wilna zu verzichten, als ihn mit unzureichen¬ 
den Kräften durchzuführen. Gen. Rußki hatte inzwischen neuerdings 
eine Verstärkung des nördlichen russischen Heeresflügels gefordert und 
schließlich den Höchstko,mmandier enden von der Notwendigkeit der 
Verlegung einer ganzen Armee in den Raum zwischen Riga und Re val 
zu überzeugen vermocht, obwohl über eine Landungsoperation der 
Deutschen hinter der Nordfront keine sicheren Nachrichten vorlagen. 
Schweren Herzens entschloß sich der Höchstkommandierende am 
22. April, eine Umstellung der Kräfte vorzunehmen. Brussilow hatte das 
in Luck als Heeresfrontreserve stehende I. Korps (22., 24., 161. ID.) und 
Gurko den Stab der 1. Armee mit dem XXXVII. Korps (120. ID.) an die 
Nordfront abzugeben. Aus diesen Truppen verbänden sowie aus der 
121., d£r 135. ID. und der 4. DonKosD. wurde in Livland und Estland 
eine neue 1. Armee zur Verteidigung der Zugangswege nach Petersburg
	        
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