Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Wechselvolle Gefechte auf dem Mestecänescipaß 
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werde GFM. Mackensen die 76. RD. in der ersten Märzhälfte bei Ploesci 
bereitstellen, um sie erforderlichenfalls nach Siebenbürgen entsenden zu 
können. Nun sollte sich die Heeresfront Erzherzog Joseph selbst eine 
Reserve bilden, die nach Meinung der k. u. k. Heeresleitung dem Süd¬ 
flügel der 1. Armee zu entnehmen war. Demgegenüber führte GO. Erz¬ 
herzog Joseph in einem am 3. Februar der k. u. k. Heeresleitung vor¬ 
gelegten Bericht aus, daß es bei den schwachen Gefechtsständen kaum 
möglich sein werde, der 1. Armee Kräfte zu entnehmen. Alle ihre Trup¬ 
penkörper hätten bei dem strengen Winterwetter in ihren notdürftigen 
Deckungen erhebliche Krankenabgänge zu verzeichnen. Die hinter der 
Front vorhandenen Marschformationen seien noch nicht einreihungsfähig, 
die Vervollständigung der Stellungen dürfe nicht durch Truppenabgaben 
verzögert werden. Auch müßten die am Südflügel der 1. Armee in 
Feindeshand gefallenen Höhen zurückerobert werden. Die Vorbereitun¬ 
gen zu diesem Unternehmen, die ebenso dringlich wären, wie die Rück¬ 
eroberung der Mestecänescistellung, würden bereits getroffen. 
So blieb dem GO. Kövess nichts anderes übrig, als mit den eigenen 
Mitteln den Angriff bei Jacobeny vorzubereiten. Dazu ließ er die dem 
Nordflügel des XI. Korps zugeteilten Reiter der S.HKD. durch die 
6. KD. ersetzen, während die abgekämpfte 24. IBrig. der deutschen 
l.ID, als Ersatz für ihre Truppenaushilfen zur Verfügung gestellt 
wurde. GM. v. Puchalski, der neuernannte Kommandant der 12. ID., über¬ 
nahm vorübergehend den Befehl über den Südflügel des Karpathenkorps. 
Am 12. Februar griffen bei Jacobeny ostpreußische Grenadiere der 
l.ID., das Bataillon III/56 der k.u. k. 12. ID. sowie Teile des IR. 157 
der deutschen 117. ID. unter der Führung des GM. Paschen an und ent¬ 
rissen dem Feinde auf dem Mestecänescipaß einen Teil der alten Stel¬ 
lungen des k. u. k. XI. Korps !). Wirkungsvolles Artilleriefeuer verhalf 
zum Gelingen des sorgfältig vorbereiteten Unternehmens. Die Russen 
verloren 1200 Gefangene, 12 Maschinengewehre und 6 Minenwerfer. 
Allerdings vermochten die Angreifer den Feind nicht vom Ostausgang 
des Eisenbahntunnels zu vertreiben. In zweitägigem Ringen behauptete 
jedoch die Gruppe GM. Paschen ihren Geländegewinn wider heftige 
Gegenstöße der Russen. 
Am 27. Februar, nach Zuweisung von Schießbedarf für die Artil¬ 
lerie, wurde der Angriff fortgesetzt. Wiederum eroberte die Gruppe 
GM. Paschen auf den Höhen nordöstlich von Jacobeny Grabenstücke der 
*■) G o 11 b e r g, Das Grenadier-Regiment Kronprinz Nr. 1 im Weltkrieg (Olden¬ 
burg/Berlin 1929), 62 ff. 
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