Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Frühjahrsoffensive 1916 gegen Italien 
Artillerie um 5h früh einzuleiten hat. Die Levespitze ist durch Überfall 
zu nehmen." 
Alsbald stellte man fest, daß die Costesinstellungen wie auch jene 
auf dem Marcairücken bis zur Levespitze hinauf unverändert stark be¬ 
setzt waren. Bei jedem Annäherungsversuche zeigte der Feind, auch am 
Abend und in der Nacht, daß er nicht willens sei, seine Gräben aufzu¬ 
geben. Es mußte hier zum Kampfe kommen. Die Stellungen auf der 
Lusernaplatte hingegen räumte er. Bereits um 3h nachm. drangen Pa¬ 
trouillen des IR. 47 in die Gräben ein und brachten Gefangene sowie 
ein Maschinengewehr ein. Das wirkungsvolle Artilleriefeuer beschleu¬ 
nigte den Abzug der Italiener. Nachhuten deckten ihn. 
Um 8h abends erhielt Obst. Kliemann den Befehl, das Aufschließen 
seiner Gruppe nicht abzuwarten, sondern den Angriff mit den augen¬ 
blicklich verfügbaren Kräften, Bataillon 1/47 und FJB. 7, sofort zu be¬ 
ginnen. Eine Jägerabteilung erreichte alsbald die Höhe Hocheck. In der 
Nacht wurde schließlich die ganze Lusernaplatte ohne nennenswerte 
Kämpfe besetzt1). Die Schlucht der Val Torra ließ ein weiteres Vor¬ 
gehen ostwärts nicht zu. Der Feind hatte es gar nicht nötig, den Steil¬ 
rand jenseits derselben zu besetzen. Mit der Torraschlucht in der Süd¬ 
flanke, dem Steilhang zum Suganatal im Norden, bildete die nur 5 km 
breite Abwehrfront der verstärkten italienischen 34. ID. eine nicht um¬ 
gehbare und nicht umfaßbare Sperrstellung. Sie zu durchbrechen, 
war die erste Aufgabe des III. Korps. Gelang ihm dies, dann harrte 
seiner eine vielleicht noch härtere, die Zerstörung des ebenfalls beider¬ 
seits von Natur aus geschützten, zwischen den Panzerwerken Verena und 
Campolongo errichteten, schier unüberwindlichen Schrankens und zu¬ 
gleich die schwierige Besitznahme des scharf zackigen Kempelrückens. 
Zur Lösung der ersten Aufgabe stand das Korps am 20. früh be¬ 
reit. Der 22. SchD. war der Angriffsraum zwischen dem Gefällsbruch 
zum Suganatal und einer Linie 500 Schritte südlich von Vezzena—Mga. 
Erate—Mga. Lungolaita gegeben. Er schloß die Val d'Assastraße ein. 
Südlich dieses Angriffsraumes sollte die 28. ID. vorgehen. Mit beson¬ 
derem Bedacht war bestimmt worden, daß die Truppen die Hauptstel¬ 
lungen von Marcai und Costesin nach ihrer Gewinnung rasch hinter sich 
bringen sollten, um der Wirkung des auf diese Linie zu gewärtigenden 
starken feindlichen Artilleriefeuers zu entgehen. Als Ziel galt der Ab¬ 
schnitt Cost' alta—Costarücken—Mga. Campo Rosato—Bosco di Poselaro. 
Nach Erfüllung ihrer ersten Kampfhandlung hatten die Feldartillerie- 
x) Vogelsang, 403 ff.
	        
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