Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

532 
Der Spätherbst 1915 an der russischen Front 
Komarow fest. Ihr linker Flügel war westwärts abgebogen und auch die 
rechte Flanke bedroht, da die Russen oberhalb von Kulikowiczy über 
den Styr gelangten. Wohl vermochte hier ein kühner Gegenstoß Zweier 
deutscher Kompagnien die Lage noch einmal zu retten. Allein gegen 
Abend mußte die äußerst gefährdete Gruppe Obst. Fischer auf Siemki— 
Ra±niczy zurückgenommen werden. GLt. Conta ließ um dieselbe Zeit 
in Anbetracht der Geschehnisse im Norden die deutsche 1. ID. eine Auf¬ 
nahmestellung bei Kukli—Lisowo—Kostiuchnowka beziehen. 
Die am Nordflügel des Korps Conta kämpfende 21. IBrig. der Lem¬ 
berger 11. ID., GM. Grubic, hatte gegen Mitte Oktober ein Regiment an 
den Südflügel des Korps Hauer abgeben müssen, um die aus Mulczicy 
vorstoßenden Russen zu vertreiben. Die Masse der 21. IBrig. stand vor 
Rafalowka auf dem linken Styrufer. Am 16. Oktober gelang es dem 
IR. 55, im gemeinsamen Angriff mit der 1. KD. Mulczicy zu nehmen. In 
der Nacht zum 17. gelangten die Russen unterhalb von Rafalowka über 
den Styr und stießen im Morgennebel durch die äußerst dünn besetzte 
Front der 21. IBrig. in Flanke und Rücken. Die völlig überraschten Ba¬ 
taillone mußten unter sehr ansehnlichen Einbußen an Gefangenen auf 
Kostiuchnowka weichen. Hauer warf den über den Styr vordringenden 
Russen von Norden das IR. 55 und seine Korpsreserve, die ll.HKD., 
entgegen. Conta schickte der zerschlagenen 21. IBrig. zwei deutsche Ba¬ 
taillone zu Hilfe. Aber diese Verstärkungen vermochten die Lage auf 
dem Nordflügel des Korps Conta nicht mehr herzustellen. Am 18. drängte 
das russische Reiterkorps Gillenschmidt vor, warf das IR. 55 und die 
ll. HKD. in nordwestlicher Richtung zurück und zwang sie, mit dem 
KavKorps Hauer gegen Galuzia und in die Gegend südlich von Jeziercy 
¡auszuweichen. 
Die Lage sah überaus bedrohlich aus. Zwischen Ra£niczy und 
Kukli klaffte eine fast 10 km breite Lücke in der Front. Der Durch¬ 
bruch der Russen auf Kukli—Bielgow und das Zurückweichen des 
Korps Hauer setzten das Korps Conta der Gefahr völliger Abschnürung 
aus. Glücklicherweise hatten Linsingen und Gerok schon am 18. früh auf 
die erste Nachricht von dem völligen Zusammensturz der Front im Styr- 
bogen den Zuschub von ansehnlichen Verstärkungen eingeleitet. An 
Gdl. Kritek, der am Kormin den aus demXVII. Korps (41.HID.,13.SchD.)> 
aus der deutschen 22. ID., der 1. Polenbrigade und aus dem KavKorps 
Herberstein (4., 2. und 7. KD.) zusammengesetzten Südflügel der Armee¬ 
gruppe Gerok befehligte, erging der Befehl, alle verfügbaren Kräfte nach 
Kolki zu entsenden. Kritek setzte noch im Laufe des 18. ein Bataillon
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.