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Die Sommerschlachten gegen Italien
währende Ringen führte bei der Ruine 143 nach starken Schwankungen
schließlich keine wesentliche Änderung der Lage herbei. Weiter südlich
ging der 14. GbBrig. um 5h nachm. die Höhe A 118 abermals verloren,
um eine Stunde später wieder den Besitzer zu wechseln. Östlich von Po-
lazzo und zwischen Vermegliano und Selz mußten die zerschossenen
Höhenrandstellungen allerdings den Italienern überlassen bleiben.
Nach dem Großkampftag des 26. Juli war der Höhepunkt der zweiten
Isonzoschlacht überschritten. Die Angriffskraft der italienischen 3. Armee
war erschöpft1). Der Heftigkeit des Kampfes entsprechend waren auch
die Verluste sehr hoch. Sie betrugen am 26. bei den Italienern, die auf
dem Mt. S. Michele gefochten hatten, 2958 Mann, beim k. u. k. VII.Korps
am 25. und 26. 6000 an Toten, Verwundeten und Vermißten. Seit dem
18. Juli hatte die k.u.k. 5. Armee 29.800 Mann2) eingebüßt, wovon auf
das VII. Korps etwa 25.000 entfielen. Es hatte im schwierigsten Gelände
des Schlachtfeldes die Hauptlast des Kampfes zu tragen gehabt3).
Spärlich waren die Verstärkungen, die das 5. Armeekmdo. dem
VII. Korps zukommen lassen konnte : vom XVI. Korps zwei weitere Jäger¬
bataillone der 18. GbBrig., dann die aus kämpf ungewohntem Landsturm
gebildete 19. LstGbBrig. Das Südwestfrontkmdo. beauftragte das Tiroler
Landesverteidigungskmdo., seine einzige Reserve an öst.-ung. Truppen,
das KJR. 1, von Bozen sofort zur 5. Armee zu senden; überdies wurde
das auf der Fahrt von Galizien nach Tirol begriffene KSchR. II in Wien
nach der Isònzofront umgelenkt.
Das Abflauen der Schlacht
Die kräftige Gegenwehr, der die italienische 3. Armee am 25. und
26. begegnet war, ließ nun ihren Führer vor einem öst.-ung. Gegenangriff
bangen, der ihn um den bisherigen Raumgewinn bringen konnte. Ca¬
dorna befahl daher noch am 26. die Verschiebung der 23. ID. und tags
darauf die der 29. ID. von der 2. Armee zur 3. Armee, der auch die
halbe 26. von der Karnischen Gruppe und am 29. die 16.ID. von der Dolo-
1) Ital. Gstb.W., II, Text, 281.
2) Diese Verlustzahl verteilt sich auf 4850 Tote, 16.400 Verwundete und 8550
Vermißte; in letzterer Zahl sind auch die verwundet in Gefangenschaft Geratenen
sowie die zahlreichen nicht geborgenen und verschütteten Toten einzurechnen.
3) Der Kommandant des VII. Korps, GdK. Erzherzog Joseph, wurde für seine-
Führertätigkeit in dieser, dann in der dritten und vierten Isonzoschlacht sowie für
seine in den Jahren 1916 und 1917 in der Bukowina erfochtenen Siege mit dem Kom¬
mandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet.