Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
und sonstige Erkundungsergebnisse zeigten, daß der Feind unterdessen 
planmäßig seinen Rückzug nach Osten fortsetzte und im Begriffe zu sein 
schien, die Festung aufzugeben. 
Die Fortführung der Offensive bei den Heeresgruppen 
Prinz Leopold und Hindenburg 
(18. bis 23. August) 
Hiezu Beilagen 35 und 36 
Bei der Heeresgruppe Prinz Leopold sah GO. Woyrsch schon am 
18. August seine Erwartungen erfüllt, die er auf die Wirkung des von 
der 9. und der 12. Armee ausgehenden Druckes gesetzt hatte (S. 699). Die 
Russen wichen vor diesen beiden Armeen zurück und verzichteten auf 
die Verteidigung des rechten Bugufers bisNiemirów. Gdl.Kövess brachte 
bis zum Abend dieses Tages vier Bataillone über den Strom und ließ in 
der Bugschlinge südwestlich von Sutno Brücken schlagen. Links davon 
nahm das Korps König auf dem jenseitigen Ufer die Vorrückung gegen 
Nordost auf, im Anschluß folgte die 9. Armee gegen den Oberlauf des 
Nurczyk. Gegen den Unterlauf stieß Gallwitz vor und bedrohte nord¬ 
westlich von Bielsk bereits die Bahnstrecke Brest-Litowsk—Bielostok. 
Die Armee Woyrsch traf am 19. jedoch schon nach kurzem Vormarsch 
bei Tokary—Siemichocz—Nurec auf eine feindliche Abwehrfront, die an¬ 
gegriffen werden mußte. Siemichocz konnte zwar genommen, die zwei 
Kilometer dahinter liegende Widerstandslinie jedoch nicht bezwungen 
werden. Den Nurczykabschnitt verteidigten die Russen besonders zähe, 
nur Frommel errang östlich von Pokaniewo eine kleine brückenkopfartige 
Stellung am jenseitigen Ufer. Gallwitz nahm Bocki. Hinter seiner Front 
fiel die Festung Nowogeorgiewsk nach kaum zweiwöchiger Verteidigung; 
85.000 gefangene Russen und 700 Geschütze fielen in deutsche Hände. 
Die Absicht des Prinzen Leopold, am 20. die Bahn zwischen Wysoko- 
Litowsk und Kleszczeli zu erreichen, scheiterte am Widerstand der Russen. 
Am rechten Flügel des Korps Kövess erstürmte die 16. ID. im Verein 
mit der 37. HID. zwar Tokary, alle Anstrengungen des XII. Korps, eine 
beherrschende Höhe südwestlich Klukowiczy zu erobern, waren jedoch 
vergebens. Auch vor der deutschen 9. Armee behauptete der Feind noch 
immer den Nurczykabschnitt, hingegen hatte Gallwitz am Nordufer des 
Nurec den gleichnamigen Ort, ferner Bielsk und die ganze Bahnstrecke 
bis an den Narew in seine Gewalt gebracht. 
Die nächste Weisung des Prinzen Leopold an die Armee Woyrsch
	        
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