714 Der Feldzug von Brest-Litowsk und sonstige Erkundungsergebnisse zeigten, daß der Feind unterdessen planmäßig seinen Rückzug nach Osten fortsetzte und im Begriffe zu sein schien, die Festung aufzugeben. Die Fortführung der Offensive bei den Heeresgruppen Prinz Leopold und Hindenburg (18. bis 23. August) Hiezu Beilagen 35 und 36 Bei der Heeresgruppe Prinz Leopold sah GO. Woyrsch schon am 18. August seine Erwartungen erfüllt, die er auf die Wirkung des von der 9. und der 12. Armee ausgehenden Druckes gesetzt hatte (S. 699). Die Russen wichen vor diesen beiden Armeen zurück und verzichteten auf die Verteidigung des rechten Bugufers bisNiemirów. Gdl.Kövess brachte bis zum Abend dieses Tages vier Bataillone über den Strom und ließ in der Bugschlinge südwestlich von Sutno Brücken schlagen. Links davon nahm das Korps König auf dem jenseitigen Ufer die Vorrückung gegen Nordost auf, im Anschluß folgte die 9. Armee gegen den Oberlauf des Nurczyk. Gegen den Unterlauf stieß Gallwitz vor und bedrohte nord¬ westlich von Bielsk bereits die Bahnstrecke Brest-Litowsk—Bielostok. Die Armee Woyrsch traf am 19. jedoch schon nach kurzem Vormarsch bei Tokary—Siemichocz—Nurec auf eine feindliche Abwehrfront, die an¬ gegriffen werden mußte. Siemichocz konnte zwar genommen, die zwei Kilometer dahinter liegende Widerstandslinie jedoch nicht bezwungen werden. Den Nurczykabschnitt verteidigten die Russen besonders zähe, nur Frommel errang östlich von Pokaniewo eine kleine brückenkopfartige Stellung am jenseitigen Ufer. Gallwitz nahm Bocki. Hinter seiner Front fiel die Festung Nowogeorgiewsk nach kaum zweiwöchiger Verteidigung; 85.000 gefangene Russen und 700 Geschütze fielen in deutsche Hände. Die Absicht des Prinzen Leopold, am 20. die Bahn zwischen Wysoko- Litowsk und Kleszczeli zu erreichen, scheiterte am Widerstand der Russen. Am rechten Flügel des Korps Kövess erstürmte die 16. ID. im Verein mit der 37. HID. zwar Tokary, alle Anstrengungen des XII. Korps, eine beherrschende Höhe südwestlich Klukowiczy zu erobern, waren jedoch vergebens. Auch vor der deutschen 9. Armee behauptete der Feind noch immer den Nurczykabschnitt, hingegen hatte Gallwitz am Nordufer des Nurec den gleichnamigen Ort, ferner Bielsk und die ganze Bahnstrecke bis an den Narew in seine Gewalt gebracht. Die nächste Weisung des Prinzen Leopold an die Armee Woyrsch