Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Einleitungskämpfe an der Südwestfront 
Tori gewann, während zwischen den beiden Pal, auf dem Freikofel, eine 
Kompagnie des steirischen LstMaBaons. 10 festgeklammert blieb. 
Südlich des Kanaltales bemächtigten sich die Italiener des vor der 
österreichischen Verteidigungsstellung befindlichen, freiwillig aufgege¬ 
benen Geländes und eröffneten aus noch auf italienischem Boden stehen¬ 
den Batterien auf die Sperrwerke Malborgeth und Predil ein wirkungs¬ 
loses Feuer. Noch zögernder rückten die Italiener durch das Ucea- und 
das oberste Isonzotal gegen Flitsch vor, gegen das sie erst am 29. den 
ersten Kanonenschuß lösten. 
Nach dem Eintreffen der 59. GbBrig. am 24. Mai wurde ihrem Kom¬ 
mandanten, GM. Fernengel, der westliche Abschnitt des Armeegruppen¬ 
bereiches bis einschließlich des Promos überwiesen, während GM. Göss¬ 
mann den östlichen Abschnitt bis zum Kanaltal beibehielt. GM. Fernengel 
war sofort entschlossen, der Gefahr, daß der Feind, in das Angerbachtal 
vorstoßend, die Plöckenstraße gewänne, durch Rückeroberung der Grenz¬ 
höhen zwischen Plöckenpaß und Promoser Törl zu steuern. Vorerst aber 
mußten seine Truppen mit Gebirgsausrüstung versehen werden. 
Als GdK. Rohr am 25. nachmittags in St. Veit a. d. Glan ankam, wo¬ 
hin das Armeegruppenkmdo. verlegt wurde, konnte er mit Freude fest¬ 
stellen, daß der Feind die befürchtete Vorrückung gegen das Gailtal 
nicht angetreten hatte, sondern die gewonnenen Grenzhöhen befestigte 
und sich bloß um weitere Grenzpositionen bemühte. So besetzte er noch 
die Höhen Promos, Hoher Trieb und Findenigkofel, während ihm die 
Eroberung des Plöckenpasses und zunächst auch der südlich des Kanal¬ 
tales gelegenen Zweispitzenscharte mißlang. Dieses zaghafte Verhalten 
der Italiener wird durch die Auffassung des Gen. Lequio erklärlich, der 
selbst eine kurze Vorrückung der Fellagruppe vor Niederkämpfung der 
österreichischen Sperren für „wenig günstig" erachtete, während er es 
für den But-Deganoabschnitt schon als ein „wichtiges Ergebnis" bezeich¬ 
nete, „die Grenzlinie gegen den heftigen und andauernden gegnerischen 
Druck zu behaupten"1). Immerhin verlebte das Armeegruppenkmdo. Rohr 
noch bange Stunden und Tage, denn der Feind konnte dank seiner Über¬ 
macht fast ungehindert ins Gailtal vorstoßen. Wohl rollte jetzt auch das 
VII. Korps in Kärnten ein, von dem am 24. die 20. HID. bei Arnoldstein 
und am 27. die 17. ID. bei Kötschach einzutreffen begannen. Doch auch 
diese Truppen mußten erst mit Gebirgsausrüstung, vor allem mit Berg¬ 
schuhen und Tragtiertrains, versehen werden. Als Erschwernis trat noch 
hinzu, daß diesen meist der ungarischen Tiefebene entstammenden Regi- 
1) Ital. Gstb. W., II, Text, 125.
	        
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