Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Andauerndes Zurückhängen der 4. Armee 
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aber tagsüber über diesen Brechpunkt des mit seinem Südflügel gegen 
Gogolów zurückgebogenen X. Russenkorps trotz heftigen Bemühens nicht 
hinaus; es war schon Nacht geworden, als der Russe endlich Brzostek 
preisgab und gegen Osten abzog. Auch die zweite Division des IX. Korps, 
die 106., kam an diesem Tage nicht erheblich vorwärts; sie wurde trotz 
mancher örtlicher Erfolge am Südteil des Brückenkopfes von Pilzno 
festgehalten, so daß sich der Korpskommandant veranlaßt fühlte, für 
den nächsten Tag einen Nordstoß der 10. ID. in Aussicht zu nehmen1). 
Diese Sorge sollte aber dem FML. Králicek durch die Linzer Divi¬ 
sion des links anschließenden XIV. Korps abgenommen werden. Diese 
hatte früh morgens den Brückenkopf von Pilzno von Westen her ange¬ 
griffen und rang den ganzen Tag über und durch einen guten Teil der 
Nacht mit dem linken Flügel des russischen IX. Korps (70. RD. und 
2. komb. KosD.) um jeden Fußbreit Bodens, bis die Russen endlich am 
8. bei Morgengrauen eiligst über die Wisloka abzogen. 
Hatte der Feind diesen Drehpunkt für das von Dimitriew angeord¬ 
nete Zurückschwenken des IX. Korps auf jeden Fall solange wie möglich 
halten müssen, so stießen weiter westlich die k. u. k. 8. ID. bei Walki, die 
deutsche 47. RD. bei Lisia Gora und die Gruppe Stöger-Steiner nördlich 
davon deshalb noch bis in den Abend hinein auf heftigsten Widerstand, 
weil die Russen hier den Befehl, auf Radomysl und Szczucin zurück¬ 
zugehen, erheblich verspätet erhielten. 
Das andauernde Zurückhängen des linken Armeeflügels veranlaßte 
das 4.Armeekmdo., für das XIV. Korps eine ähnliche Kriegshandlung zu 
erwägen, wie sie innerhalb des IX. Korps vorübergehend der 10. ID. zu¬ 
gedacht war. FML. Roth sollte den Russen nach ihrem Abzüge über die 
Wisloka nicht sofort folgen, sondern zuerst der deutschen 47. RD. und 
der Gruppe FML. Stöger-Steiner durch einen gegen Norden geführten Stoß 
Entlastung bringen. Mackensen hingegen sah gegenüber solchen Plänen 
in der Fortführung der Offensive gegen Osten das beste Mittel, auch 
den Feind nördlich der Przemysler Bahn zum Rückzug zu zwingen. Er 
sprach sich daher schärfstens gegen die Absichten des Erzherzogs Joseph 
Ferdinand aus. Dagegen erreichte dieser beim k. u. k. AOK. die Unter¬ 
stellung der in der Ebene fechtenden Gruppen unter ein gemeinsames 
Kommando, mit dem von der Heeresleitung der vom Nordufer der 
Weichsel herbeigeholte Führer des I. Korps, GdK. Karl Freih. v. Kirch¬ 
bach, betraut wurde. 
*) Übrigens soll es schon am 7. abends Reitern der 106. LstlD. geglückt sein, in 
Pilzno einzudringen. 
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