Angriffspläne des 4. Armeekmdos.
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sich nichts. Nach Ansicht Conrads sollte sich jedoch die 4. Armee tinter
allen Umständen der allgemeinen Offensive anschließen. Zuerst regte
das AOK., wie schon früher einmal (S. 178), die Bildung einer starken
Stoßgruppe im Bergland südlich von Tarnów an. Das 4. Armeekmdo.
zog jedoch die Richtung auf Jaslo vor, wo drei Divisionen angesetzt
werden sollten, aber erst, wenn der Feind tatsächlich mit dem Abzüge
begann. Indes baute es auf das Gelingen eines solchen Stirnangriffes nicht
allzu fest und würde abermals bereit gewesen sein, Kräfte an Pflanzer-
Baltin abzugeben. Dies wurde jedoch in Teschen abgelehnt, weil die Bahn
über Máramaros-Sziget nur eine tägliche Leistungsfähigkeit von zwölf
Zügen besaß, sich überdies ein Angriff dieses äußersten Ostflügels auf
die Gesamtfront nicht rasch genug auswirken konnte.
Im Verlaufe der weiteren Besprechungen kehrte das 4. Armeekmdo.
zu seinem früheren Vorschlage zurück: Stoß auf der Straße Gorlice—
Jaslo und südlich von ihr, Nebenangriff auf Staszkówka. Hiebei betonte
Erzherzog Joseph Ferdinand seine pflichtmäßige Bereitwilligkeit zur
Durchführung dieses Planes, unterließ es aber wieder nicht, auf die
Schwierigkeit des Unternehmens und die voraussichtlich großen Opfer
aufmerksam zu machen. Angesichts dieser Bedenken neigte die Heeres¬
leitung zu einer Wiederholung des Februarunternehmens gegen Banica,
da die Offensive der benachbarten achtzehn Divisionen gegen Norden
„insolange wie eine Wagendeichsel aus der Front" herausstoßen würde,
als die Russen nicht aus dem Räume zwischen den inneren Flügeln der
beiden Armeen herausgeworfen wären. Mit dem Fortschreiten der großen
Operation würden sich die beiden Flanken immer mehr verlängern, bis
der Stoß rettungslos versandete. Der Feind müsse daher aus der Ge¬
gend von Banica verjagt werden. Dies sei von den drei Divisionen auf
dem Westflügel der 3. Armee, die hiezu frontal über die Ondava vor¬
brechen müßten, allein nicht zu leisten, weshalb die 4. Armee, diesmial
mit drei Divisionen1), südlich von der Magóra vorzugehen hätte. Noch
ein anderer Vorteil würde sich daraus ergeben. Wenn die Russen infolge
der Offensive der 2. und der 3. Armee gegen Norden bis an die Becken¬
reihe Jaslo—Krosno—Sanok zurückwichen, sei auch Dimitriew gezwungen,
seinen Südflügel der Aufrollung durch die konzentrisch vorgehenden
inneren Flügel der beiden Armeen zu entziehen und seine Front bis an
die Wisloka von Jaslo bis zur Mündung zurückzunehmen. Wenn sich
dann bereits stärkere Kräfte des Erzherzogs südlich von der Magóra
*■) Bei der im Februar unternommenen, mißlungenen Aktion hatte die 4. Armee
nur anderthalb Divisionen angesetzt.