Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
machen, die sich einer kräftigen Fortsetzung der Offensive Pflanzer- 
Baltins darboten und legte der Heeresleitung sogar nahe, die 32. und 
die 31. ID. der Armeegruppe zuzuführen. Der an das AOK. erstattete 
Bericht schloß mit dem Satze: „Das Armeekmdo. bittet, die Überwin¬ 
dung würdigen zu wollen, die diese Darlegung erforderte." 
Von Einfluß auf diesen Operationsplan dürfte auch ein am 18. ge¬ 
führtes Ferngespräch zwischen dem GM. Metzger und dem Armeegene¬ 
ralstabschef gewesen sein. Metzger äußerte, das AOK. wolle zwar nicht 
drängen, aber die Lebensdauer der Festung Przemysl erfordere baldigen 
Entsatz, man möge auf die 31. ID. nicht warten; die Division könne als 
Armeereserve verwendet werden. 
Der Armeegeneralstabschef Oberst Dr. Bardolff erwiderte, der Be¬ 
ginn der Offensive sei vom Erfolge des Stoßes auf Lupków abhängig. 
Den Angriff der Hauptkraft der 2. Armee weiter östlich anzusetzen, emp¬ 
fehle sich auch deswegen nicht, weil mit dem Vorwärtskommen der Süd¬ 
armee nicht zu rechnen sei. Ein Stirnangriff beiTurka sei außerordent¬ 
lich schwierig. 
Das AOK. war einverstanden und forderte nur eine Verbreiterung 
des Angriffes, dem sich auch die Mitte und der rechte Flügel des XVIII. 
und womöglich auch das V. Korps anzuschließen hatten. Eine Abgabe der 
31. und der 32. ID. komme nicht in Betracht, weil der östliche Heeres¬ 
flügel bereits Verstärkungen erhalte. Ohne eine Offensive der 2. Armee 
auf Lisko—Ustrzyki Dl., die insbesondere die Lage von Przemysl erheische, 
würde sich der Feind mit ganzer Kraft gegen die Südarmee und gegen 
die Armeegruppe Pflanzer-Baltin wenden. 
Ursprünglich war der Stoß über Lupków schon für den 19. geplant, 
somit zu einer Zeit, da die 3. Armee ihre Offensive auf Mezölaborcz noch 
nicht eingestellt hatte. Da aber die Hauptkraft des X. Korps befehls¬ 
gemäß westlich von der Laborcza geballt war und daher auf dem entgegen¬ 
gesetzten Flügel mit ausreichenden Kräften vorerst nicht mitzuwirken 
vermochte, mußte dieser Auftakt des großen Unternehmens auf den 22. Fe¬ 
bruar verschoben werden. Auch diese Änderung (des Termins wurde nicht 
eingehalten. Diesmal aus anderen Gründen. Im Meinungsaustausche mit 
dem 2. Armeekmdo. erklärte Boroevic am 20., er halte die Aussichten auf 
Erreichung des Angriffszieles Mezölaborcz für „minimal". In Ungvár 
fragte man sich, welchem Zwecke der Stoß auf Lupków dann überhaupt 
dienen sollte, da die Benützung der Schienenstrecke nach Cisna für den 
Nachschub ohne den Besitz von Mezölaborcz ausgeschlossen war. Unter 
solchen Umständen erwärmte sich das 2. Armeekmdo. begreiflicherweise
	        
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