Volltext: Vom Isonzo (von der Soca) bis in die Seisera [31]

schlot und ist doch Anti-Nikotiner, jener steht bald, bald 
sitzt er, bald rollt er sich liegend wie ein 3gel zusammen 
und stopft sich die Ohren mit den Fingern zu. 3m allge¬ 
meinen verändert sich das Bild freilich nicht sehr. Die 
meisten hocken still und geduckt da, reden und lachen 
sogar über Gewöhnliches und nur ihre Gesichter, ein 
Zucken der Nasenflügel und Lippen, ein hektisches Rot 
auf den Wangen, abgerissene Bewegungen der Beine, 
Arme, Augen und des Haares verraten den schier über¬ 
menschlichen Kamps zwischen Natur und Vernunft, sinn¬ 
licher Aufnahme und geistiger Berarbeitung des Ver¬ 
nommenen. Da wettert sich einer über den Konzertmei¬ 
ster aus, der andere über die Musikanten, deren er sich 
nicht erwehren könne, da witzelt jener zu Bieter Erleich¬ 
terung und dieser höhnt über alle Teufel. Allen erging 
es so: zuerst wehren sie sich wie energisch vor dem An- 
und Einblick der Gräßlichkeiten mit der Bollkrast des 
Geistes und der Sinne, dann zwingen sie selbst Leib und 
Leben an den entsetzlichsten Feind. And ihr, liebe Leser, 
lächelt vielleicht jetzt über diese, euch so klein erscheinen¬ 
den Menschlein — unsere Helden, obgleich ich euch in 
vollem Ernste beteure, daß selbst mein schwerfälligster 
Jäger, den ihr früher vielleicht nur als Produkt seiner 
Umwelt, ja gar nur als animalisches Lebewesen hättet 
gelten lassen, die vielstimmigen Musikschöpfungen mit 
starker Orchester- und Blechbegleitung, trotz seiner musi¬ 
kalischen Unkenntnisse nicht so bald vergessen wird, 
sollte er, was ich doch jedem von Herzen wünsche, noch 
lebend die Soca verlassen. 
Was dem grandiosen Konzert in seiner Furchtbar¬ 
keit erst den gräßlichsten Reiz verleiht, die gleichzeitige
	        
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