Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

And es entbehrt nicht der Poesie. 
Gedämpft spielt sich des Tages das Licht zwischen 
die Tannentaxen in die Erdhöhle hinein und wirft Fi¬ 
guren umher, die nur eben erst ein richtiger Erdbewoh¬ 
ner mit tieferem Verständnisse verfolgt. Des Nachts 
schießt das grelle Licht der Scheinwerfer mir ins Haus, 
blendet die Augen und reizt die Phantasie. Der Wind 
kegelt und kitzelt die Tannennadeln ins Gesicht. 3n den 
Schießscharten spazieren unbesorgte Ameisen einher, 
besteigen die Gewehre, belecken die eingeölten Eisen¬ 
teile, besichtigen den Lauf und ziehen sich, ärgerlich über 
die Anbewohnbarkeit dieses menschlichen Schmiedwer¬ 
kes, wieder zurück. Käfer und Erdflöhe pilgern in der 
Abflußrinne des Ganges, baden sich und stillen dann 
auch noch ihren Durst. And wandern hinauf zu mir auf 
die Erdbank, zwischen die Farnkräuter und das Zelttuch, 
über Decke und Mantel, besudeln also mein Bettzeug 
und beißen sogar versuchsweise bei mir an. 
Unbeschreiblich für einen Hinterwäldler bleibt meine 
Höhlen- und Höllenmusik. Der Instrumente sind viele 
bei dem wirklich europäischen Konzert; denn unsere 
Begleit- und Konkurrenzmusik der Herren Welschen 
hat zuerst auch mit österreichischen, dann so nebenbei 
gleichzeitig mit französischen und englischen, natürlich 
auch mit amerikanischen Geschossen uns aufgewartet. 
Was sie jetzt in großer Menge mit ihren technisch her¬ 
vorragenden Maschinen auf den Markt bringen, 
ist zwar fast nur Eigenes Fabrikat aus Mailand, aber 
es ist auch darnach: schäbiges Gußwerk — schlechteste 
Musik. Also schon die Güte der Fabrik dieser Instru¬ 
mente spielt eine große Rolle beim Konzertieren. Der 
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