Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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zum Glücke nur kurze Zeit, der Schauplatz kriegerischer Ereig¬ 
nisse. Die wechselvollen Ereignisse des Erbfolgekrieges zu schildern, 
in welchem Oesterreichs größter Feldherr, Prinz Eugen, reiche 
Lorbeeren sich erwarb, kann nicht Aufgabe dieser kurzen Dar¬ 
legung sein. Hier kommen nur die Ereignisse in Betracht, welche 
sich in dem Kriege zwischen Leopold I. und dem Kurfürsten 
Maximilian Emanuel II. von Bayern, welcher mit seinem Bruder 
Josef Klemens, dem Erzbischofe von Köln, ein Bundesgenosse 
Ludwig XVI. war, auf oberösterreichischem Boden abspielten. 
Der Krieg zwischen Oesterreich und Bayern begann im 
November des Jahres 1702. Der bayerische Kurfürst ließ längs 
der passauischen und oberösterreichischen Grenze von der Donau 
her bei Kopfing, Eaab, Zell, Taiskirchen, Geiersberg und St. Willi¬ 
bald Schanzen bauen und durch das bayerische Aufgebot besetzen. 
Auch Schärding und Braunau wurden stärker befestigt und der 
passauische Markt Obernberg am Inn und das Schloß durch 
bayerische Truppen besetzt. Daraufhin ließen auch die oberöster¬ 
reichischen Stände längs der Grenze gegen Bayern Schanzen und 
Verhaue errichten und bis zum Eintreffen der kaiserlichen Truppen 
durch das Aufgebot besetzen. Im Jänner 1703 besetzten kaiserliche 
Truppen die Stadt Passau und Neuburg am Inn und anfangs 
März rückte ein aus österreichischen, sächsischen und dänischen 
Truppen bestehendes Heer unter dem Befehle des Generals Schlick 
über Eiedau gegen Ried vor und zwang die bayerische Besatzung 
zum Abzüge. Am 12. März gelang es dem Kurfürsten die kaiser¬ 
lichen Truppen bei Schärding zu besiegen und zum Rückzuge zu 
zwingen, auch Neuburg fiel in die Hände der Bayern. Im Juli 
übergab General Schlick, welcher nach Ungarn abberufen wurde, 
den Oberbefehl über die kaiserliche Armee an den Freiherrn von 
Ritschau. Im August wurde ein Däne, General Reventlau, zum 
Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee ernannt. Es gelang ihm 
am 23. August Neuburg den Bayern zu entreißen, der Versuch, 
Schärding zu nehmen, mißlang aber. Im Oktober trat abermals 
ein Wechsel im Oberbefehle ein. Der neue Oberbefehlshaber 
General Graf Gronsfeld ließ das Dorf St. Willibald stark befestigen 
und an verschiedenen Punkten neue Schanzen anlegen. 
Der Feldzug im Jahre 1704 verlief anfangs für die Bayern 
sehr günstig. Anfangs Jänner zog der Kurfürst mit einer bedeu¬ 
tenden Heeresmacht von Reichersberg nach Schärding, eroberte 
am 8. Jänner Neuburg und zwang am 9. die Stadt Passau zur 
Uebergabe. Der kaiserliche General Gronsfeld erhielt mit allen 
seinen Truppen freien Abzug und zog sich in die Verschanzungen 
bei Peuerbach zurück. Der Kurfürst benutzte den errungenen 
Vorteil, rückte den bedeutend schwächeren kaiserlichen Truppen 
nach und erzwang am 13. Jänner die Uebergabe der Schanzen 
bei St. Willibald und Riedau, welche er zerstören ließ. Daraufhin 
zogen sich die kaiserlichen Truppen unter General Gronsfeld und 
die dänischen Truppen unter General Trompp, welche in der Sallet- 
waldung bei St. Willibald eine befestigte Stellung eingenommen 
hatten, vor der Uebermacht zurück und der Kurfürst konnte am 
14. Jänner ungehindert in Peuerbach einziehen und am nächsten 
Tage über Waizenkirchen nach Eferding vorrücken.
	        
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