Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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zirka 80—90 Stück verschiedener römischer Silbermünzen enthielt. 
Diese Münzen wanderten damals in verschiedene Hände und 
wurden einzelne Stücke bei einem realen Silberwert von 25 Kreuzer 
um 4—5 fl. verkauft. Zu erwähnen ist auch, daß im Jahre 1884 in 
der Nähe von Wackersbach, Gemeinde Hinzenbach, auf freiem Felde 
beim Ackern ein Goldstück gefunden wurde, welches zwei Dukaten 
wog (Prägung Valerianus) *); die sehr gut erhaltene Münze wurde 
von einem Professor aus Wien um den Preis von 24 fl. erworben; 
im Jahre 1894 wurden im Garten meines Hauses (Nr. 53, Haupt¬ 
platz) gelegentlich einer Grabung Ziegel einer römischen Heiz¬ 
anlage und eine Bronzemünze (Diocletian)2) in der Größe der 
ehemaligen Vierkreuzerstücke zutage gefördert. Schon 20 Jahre 
früher (1874) wurde an dem südlichen Ende des Gartens in der 
Tiefe von einem halben Meter ein sehr hübsches Beil, aus Serpentin 
gearbeitet, aufgefunden. Im Herbste 1894 fand man in der Ge¬ 
meinde Hinzenbach beim Fällen eines Baumes einen Palstab und 
erst in jüngster Zeit (1901) ebenfalls in der gleichen Gemeinde 
unter einer Baumwurzel ein Pilum (römische Schleuderwaffe). Im 
selben Jahre wurden in der Schaunburgerstraße bei Bauarbeiten 
Scherben von römischen Töpfen mit gut leserlichem Töpferstempel 
und eine eiserne Lanzenspitze entdeckt, welche ebenfalls römischen 
Ursprungs sein dürfte. 
Ein Großteil der erwähnten Funde befindet sich im Besitze 
des Herrn Stadtpfarrers und Ehrendomherrn Karl Grienberger, 
welcher dieselben in Kästen geordnet und gesichtet hat und bereit¬ 
willigst den Freunden der Altertumsforschung die Einsichtnahme 
gestattet. 
Spaziergänge und Ausflüge von Eferding. 
Zusammengestellt von Karl Schachinger. 
1. Nach Brandstatt. Schöner, angenehmer Weg. a) Man 
verläßt die Stadt bei der alten Volksschule und benützt die schöne, 
großenteils baumumsäumte Straße, die in einer halben Stunde zur 
Dampfschiffstation Brandstatt führt, b) Anfangs die Straße sub a) 
benützend, wendet man sich nächst dem Hofschreibergute der lirks 
abbiegenden Straße zu, überschreitet auf der „Jägerbrücke" die 
Aschach und rechts fortgehend, teilweise auf Wiesengrund, erreicht 
man die Ortschaft Brandstatt bei der Einmündung der Aschach in 
die Donau beim sogenannten „oberen Wirt" in 40 Minuten. Beim 
„unteren Wirtu gute Restauration, schöner Garten. Rollfähre über 
die Donau. 
2. Nach Aschach über Brandstatt. Angenehmer Weg; bis 
Brandstatt wie sub b); dort über die Brücke und längs der Donau 
fort bis Aschach. l1/* Std. Nachmittags letzterer Teil des Weges 
im Schatten. 
3. Nach Feldkirchen und Mühllacken. Erst nach Brandstatt 1 a), 
mit der Rollfähre Ueberfahrt über die Donau, durch die Au nach 
*) Valerianus Publius Licinius, römischer Kaiser, regierte vom Jahre 
253—260. 
2) Diocletianus Cajus Aurelius Valerius regierte vom Jahre 284—305.
	        
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