- 183 — zirka 80—90 Stück verschiedener römischer Silbermünzen enthielt. Diese Münzen wanderten damals in verschiedene Hände und wurden einzelne Stücke bei einem realen Silberwert von 25 Kreuzer um 4—5 fl. verkauft. Zu erwähnen ist auch, daß im Jahre 1884 in der Nähe von Wackersbach, Gemeinde Hinzenbach, auf freiem Felde beim Ackern ein Goldstück gefunden wurde, welches zwei Dukaten wog (Prägung Valerianus) *); die sehr gut erhaltene Münze wurde von einem Professor aus Wien um den Preis von 24 fl. erworben; im Jahre 1894 wurden im Garten meines Hauses (Nr. 53, Haupt¬ platz) gelegentlich einer Grabung Ziegel einer römischen Heiz¬ anlage und eine Bronzemünze (Diocletian)2) in der Größe der ehemaligen Vierkreuzerstücke zutage gefördert. Schon 20 Jahre früher (1874) wurde an dem südlichen Ende des Gartens in der Tiefe von einem halben Meter ein sehr hübsches Beil, aus Serpentin gearbeitet, aufgefunden. Im Herbste 1894 fand man in der Ge¬ meinde Hinzenbach beim Fällen eines Baumes einen Palstab und erst in jüngster Zeit (1901) ebenfalls in der gleichen Gemeinde unter einer Baumwurzel ein Pilum (römische Schleuderwaffe). Im selben Jahre wurden in der Schaunburgerstraße bei Bauarbeiten Scherben von römischen Töpfen mit gut leserlichem Töpferstempel und eine eiserne Lanzenspitze entdeckt, welche ebenfalls römischen Ursprungs sein dürfte. Ein Großteil der erwähnten Funde befindet sich im Besitze des Herrn Stadtpfarrers und Ehrendomherrn Karl Grienberger, welcher dieselben in Kästen geordnet und gesichtet hat und bereit¬ willigst den Freunden der Altertumsforschung die Einsichtnahme gestattet. Spaziergänge und Ausflüge von Eferding. Zusammengestellt von Karl Schachinger. 1. Nach Brandstatt. Schöner, angenehmer Weg. a) Man verläßt die Stadt bei der alten Volksschule und benützt die schöne, großenteils baumumsäumte Straße, die in einer halben Stunde zur Dampfschiffstation Brandstatt führt, b) Anfangs die Straße sub a) benützend, wendet man sich nächst dem Hofschreibergute der lirks abbiegenden Straße zu, überschreitet auf der „Jägerbrücke" die Aschach und rechts fortgehend, teilweise auf Wiesengrund, erreicht man die Ortschaft Brandstatt bei der Einmündung der Aschach in die Donau beim sogenannten „oberen Wirt" in 40 Minuten. Beim „unteren Wirtu gute Restauration, schöner Garten. Rollfähre über die Donau. 2. Nach Aschach über Brandstatt. Angenehmer Weg; bis Brandstatt wie sub b); dort über die Brücke und längs der Donau fort bis Aschach. l1/* Std. Nachmittags letzterer Teil des Weges im Schatten. 3. Nach Feldkirchen und Mühllacken. Erst nach Brandstatt 1 a), mit der Rollfähre Ueberfahrt über die Donau, durch die Au nach *) Valerianus Publius Licinius, römischer Kaiser, regierte vom Jahre 253—260. 2) Diocletianus Cajus Aurelius Valerius regierte vom Jahre 284—305.