Volltext: Schärding [5]

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Andreas Hieretsberger erklärten sich zwar bereit, um den 
niedrigen Betrag von 1893 fl 56 kr den alten Turin völlig bis 
auf den Grund abzutragen und einen neuen Turm zu er 
bauen und diesen, weil die Kirche zu klein war, um 25 
Schuh zurückzusehen und so die Kirche zu verlängern, 
trohdenr aber blieb bis zum Mai 1741, also „ins dritte 
Jahr der halb abgebrochene Turm in den äußersten Verfall 
und Ruin gelassen." Endlich an: 2. Juni 1741 genehmigte 
der Geistl. Rat den Neubau des Turms und bereits im 
August 1741 war der Bau in Gang. (A. L. 91 Fase. 61 
Nr. 83 r und A. M. I. V. 100 88). 1908/10 wurde das Lang 
haus neu erbaut und 1919 und 1921/22 von Maler E. Da 
ringer mit Fresken geschmückt. 
Beschreibung! Kirche! Turm 1741 von Joh. Ceregetti 
und Andre Höretsberger erbaut, Langhaus, modern aus 
1908/10. In der Sakristei das alte Hochaltarblatt (Ende 
des 17. Jahrh., Prozeffionsstangen 18. Jahrh.) 
Sigharting. 
Geschichte: In: 12. Jhdt. wiederholt erwähnt, seit dem 
Ende des 13. Jhdts. bis 1639 Sitz der Edlen v. Pürching, 
von welchen Hektor v. Pürching das Schloß Sigharting 
1570 vom Grunde auferbauen ließ. 1639 — 1869 Besitz der 
Tattenbachs (Oe. K.). 
Beschreibung: Schloß, quadratischer dreigeschoßiger Bau 
mit 4 runden Erkertürmen aus 1570. Im Schloßhof Arkaden, 
an den grätigen Kreuzgewölben derselben Wappenmalereien 
aus der ersten Hälfte des 17. Jhdts. Kirche z. hl. Pan- 
kraz, ehemalige Schloßkapelle, Kernbau spätgotisch, um 1680 
gegen Westen um 1 Joch, 1807 durch ein neues Preshyterium 
mit 3 Jochen und 1869 durch ein nördliches Seitenschiff erweitert. 
Nord türm aus dem Ans. d. 19. Jhdts. Einrichtung, 
neuromanisch. Kanzel um 1807. Barockstatuen. Epi 
taphien der Pürchinger aus 1626 (Oe. K.). 
Suben. 
Geschichte: 1040 erwähnt, Burg der Vornbacher Grafen, 
1050 Klosterstiftung durch die Vornbacherin Tuta, 1126 
bezw. 1142 Augustinerchorherrnstift. Seit der zweiten Hälfte 
des 15. Jahrhunderts freie Propstwahl. Reform unter Propst 
Michael (1591 - 99). Klosterbau 1696-1713; zum Kloster - 
bau wurden den Kirchen des kurbayrischen Landgerichts 
Schärding 1698 erstmalig 2000 fl, 1699 zur Fortsetzung des 
Baus 3200 fl, 1700 wieder 3000 fl, 1702 nochmals 1500 fl, 
1712 neuerlich 2500 fl, 1713 letztlich 2500 fl Zwangsanleihen 
auferlegt (A. L. Rep. 32 B Fase. 21 Nr. 258). Neuer 
Kirchenbau 1766|70. Klosteraufhebung 1784. Besitz des 
Generals Wrede als napoleonisches Lehen 1810. Seit 1855 
Strafanstalt. 
Beschreibung: Stiftskirche, ursprünglich romanische 
basilikale Anlage, von der noch der Turm mit r o m a n i s ch e n 
F e n st e r r e st e n und r o m a n i s ch e n s k u l p t i e r t e n W e r k- 
steinen im Turmgeschoß erhalten ist. 1766-1770 Umbau 
der Kirche durch den Münchner Baumeister Simon Frey. 
Einschiffiges Langhaus mit breiter mittlerer Travee mit tiefen 
bis zum Gewölbe eingreifenden Altarnischen, zwei schmäleren 
seitlichen Traveen mit Kapellennischen mit darüber ange 
ordneten Coretti und westlicher breiterer Travee über dem 
Musikchor; einjochiges Presbyterium mit Coretti, Tonnen 
gewölbe. Vor den Gewölbeauflagern der mittleren, der west 
lichen Travee und der Travee des Presbyteriums Holz 
figuren der vier Evangelisten, der vier Kirchenväter und 
der vier Erzengel in der Art des Josef Deutschmann aus 
Paffau. Fresken, durch Restaurierung verdorben, signiert! 
I. Jakob Zeiler 8. 0. M. Akad. pictor invenit et fecit 
1768 (über dem Musikchor! Die Bekehrung des hl. Augustin; 
in der mittleren Travee! Die Regel des hl. Augustin: im 
Presbyterium! Apokalypse; in den Altarkapellen! Putten; 
unter dem Musikchor! Die Vertreibung der Händler aus dem 
Tempel sunrestauriertst). S t u k k o s, Rokoko, von Joh. Bapt. 
Modler aus Kößlarn. Hochaltar und S e i t e n a l t ä r e, 
gute Rokokoaufbauten. A l t a r b l ä t t e r des Hochaltars und 
der beiden großen Seitenaltäre signiert I. G. Unruehn inv. 
fec. Altar der ersten Nische der Evangelienseite, sehr guter 
Rokokoaufbau, mit Gemälde von Zeiler. Die übrigen Altar 
nischen durch Einbruch der heutigen Kirchentür und durch 
Einbau der Sträflingskirche zerstört, die Altäre beim Auf 
gang zur Musikempore und auf den Oratorien verstreut und 
zum Teile denroliert. A l t a r b l ä t t e r! St. Augustin (1771), 
St. Matthäus, St. Antonius (im Kloster aufbewahrt), 
Maria mit dem Kinde, St. Leonhard, sämtliche signiert! 
I. Jakob Zeiler. Gemälde, Maria Verkündigung und 
Letztes Abendmahl, nicht signiert, doch sicher von Zeiler. Am 
Beamtenchor außerdem Gemälde des hl. Sebastian (17. Jhdt.) 
signiert B. Vitus Hauckh fec. Orgelgehäuse und G e- 
stühle des ehemaligen Mönchchores, heute Musikchor, Tisch 
lerarbeit von Martin Haller aus Paffau (22. März 1768 
bis November 1770), Figurenschmuck in der Art des Josef 
Deutschmann aus Paffau. Neben den großen Seitenaltären 
Holzfiguren der Erzengel, neben der Eingangstüre Holz 
figuren der hl. Tuta und des Ecce homo, sehr gute Rokoko 
arbeiten in der Art des Josef Deutschmann, um 1770. Aus 
gezeichnete Kanzel, Nokokoschnitzwerk in der Art des Josef 
Deutschmann. Chorgestühl und Sakristeischränke, 
Rokoko. In der ersten Altarnische der Cvangelienseite! go 
tischer G r a bstein der Stifterin Tuta (15.Jhdt.). Kloster 
bau 1697/1713 (heute Strafanstalt) in einigen Zimmern 
(Sträflingsschule, Schlassaal) Stukkaturen von Joh. Peter 
Camuzzi aus Paffau. Im Turmgeschoß! Stuckdecke mit 
Reliefs hl. Nonnen um 1650 (jetzt im Museum in Schärding). 
Epitaphe des 17. Jhdts. In der Gaststube des Eggerschey 
Brauhauses! Kruzifixus von dem Grabstein eines 1515 
verstorbenen Geistlichen, sehr gute Arbeit, dem Jörg Gärtner 
aus Paffau zugeschrieben. Wegkapelle mit sehr gutem 
Marmorvotivaltärchen! der kreuztragende Christus erscheint 
dem Abt und Convent von Suben (1636). M a r i e n s ä u l e 
aus 1687. 
Taiökirchen. 
Geschichte: Die Kirche zu Ehren der Apostel Simon und 
Juda soll nach Pillwein bereits zwischen 1156-1180 von 
Herzog Heinrich dem Löwen von Bayern erbaut worden sein. 
1200 ist Taiskirchen schon als Pfarre genannt. 1520 wurde 
die Kirche neugebaut und 1586 durch den Vikar Bernhard 
Schönpuchner mit Fresken geschmückt. Am 5. März 1724 
brannte der Pfarrhof samt dem hölzernen Kaplanhaus, den 
hölzernen Stallungen, Städel und Traidkästen völlig ab und 
wurde von Dechant und Pfarrer Georg Seifriedsberger 
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