Volltext: Schärding [5]

80 
geriet das Kirchlein in Verfall und wurde gesperrt. Im 19. 
Jahrh, wieder eröffnet und renoviert (Oe. K.) 
Beschreibung: Dreijochiges Kirchlein Maria Schnee, 
tonnengewölbt, Ostturm, erbaut 1719/22, vollendet 1734. 
Hochaltar und Seiten altä re um 1734 mit dem 
Stifterwappen des Grafen Maximilian von Tattenbach. 
6 stenographisch interessante Metallreliefs aus dem 
Anfang des 17. Jahrh. 
Rainbach. 
Geschichte: Im 12. und 13. Ihdt. öfters urkundlich erwähnt. 
Eine Kirche in Nainbach bereits 1230 genannt. Kirche z. 
hl. Petrus, Filiale v. Taufkirchen, 1783 selbständige Pfarre. 
In der Zeit zwischen 1656|71 erhält das Gottshaus einen 
neuen Choraltar, wozu vom Frauengottshaus in Taufkirchen 
453 fl dargeliehen werden. 1679 wurden von der Jakobs- 
kapelle in Sinzing 100 fl zur völligen Erbauung des Meßner 
hauses in Nainbach hergeliehen (A, L. Nep. XLV. Fase. 422). 
1766 bewilligt der Geistl. Nat 130 fl 18 kr zur Anschaffung 
eines noch erhaltenen Ciboriums (Heimat 1910, S. 114). 
1769 muß „wegen dem daselbst befindlich gebirgig und eben- 
deffentwegen dem Hochgewitter allenthalben unterworfenen 
Terrains die altershalber zersprungene kleine Glocke größer 
gegossen werden. Die alte hält 335 K, die neue soll 733 K 
halten." Der Geistl. Rat bewilligte am 3. 1. 1770 die 
Umgießung der Glocke durch Peter Anton Iaeomini, Glocken 
gießer zu Notthalmünster. 1770 erfolgt eine Dachstuhl 
reparatur (A. M. I. V. 99/85). 1796 brennt der Kirchturm 
durch Blitzschlag ab, nach dem Wiederaufbau erhält die 
Kirche das Geläute von St. Jakob in Sinzing. 1794 liefert 
Michael Gast aus Wippenham eine Orgel. 1895/97 erfolgt 
ein Umbau der Pfarrkirche. 
Beschreibung! Gotische Kirche des 15. Ihdts., von dieser 
nur Westturm und 2 Joche des Langhauses erhalten. 
Glockenstube dat. 1795. Innenausstattung modern, 
neoromanische Altäre. Am Hochaltar zwei gute Barock 
figuren des hl. Ioh. Evangelist und hl. Paulus (Ende 
17. Ihdt.). Barockes O r g e l gehäuse, 1794 v. M. Gast aus 
Wippenham geliefert. Filialkirche Pfaffing: Gotisches 
Kirchlein mit Hochaltar, dat. 1669, Altarblatt St. 
Katharina. Nokokotabernakel. Rokokostatuetten. 
S e i t e n a l t ä r e, neugotisch. 
Reicheröberg. 
Geschichte; Augustinerchorherrnstift, 1084 bestiftet, 1126 
wurde die Stiftskirche geweiht, 1624 wurde das Stift samt 
der Kirche eingeäschert und im t7. Ihdt. neuerbaut. Aus 
führliche Geschichte von Konrad Meindl. 
Beschreibung: Dem Torturm gegenüber liegt der ein 
Viereck bildende Prälatur- und Konventstock (erbaut 
1625/26 durch Nielas Zillier und Ant. u. Kassian Ragathon 
aus Oberitalien), an den Konventtrakt nördlich anstoßend die 
Kirche (1629/44 durch den Nieder Baumeister Christoph Weiß 
erbaut), an die Kirche anschließend der Westtrakt mit 
offenem Laubengang (erbaut 1663/64 durch den Nieder Bau 
meister Thomas Brünner), dem Westtrakt gegenüber der 
Osttrakt mit dem Säulengang (erbaut 1685 —1704). Im 
ersten Klosterhof prachtvoller M a r m o r b r u n n e n (1695/97) 
Steinmetzarbeit von Gregor Götzittger aus Salzburg, Orna 
mente und Delphine von Bernard Mändl in Salzburg, 
Statue des Erzengels Michael von Thomas Schwanthaler 
(1694). Stiftskirche: vierjochiges tonnengewölbtes Lang 
haus, Fenster mit Stichkappen in das Gewölbe einschneidend, 
zweijochiges Presbyterium, an der Nordseite tiefe Kapellen 
und die Sakristei; an der Südseite fehlt der Kapellenkranz, 
die Kirche lehnt sich an den Kreuzgang und den darüber 
liegenden Kirchengang des Konventtrakts an. M usik- 
empore erbaut 1774/77. Westlich der Musikempore, die 
mit einer Kuppel gewölbte Portalhalle mit Marmor 
portal von Mösel in Salzburg (1775). Darüber der nach 
dem Einsturz am 27. Februar 1774 in den Jahren 1774/77 
von dem Schärdinger Baumeister Blasius A i ch i n g e r 
neuerbaute Turm. G e w ö l b e fr e s k e n : a) die großen 
Fresken im Langhaus: „St. Augustin erlangt die Be 
stätigung seines Ordens" und „St. Michael wird als Patron 
des Klosters verehrt"; b) Fresken der mittleren Stichkappen: 
Grisaillemedaillons der Verkündigung und des Erzengels 
Gabriel mit Tobias; der äußeren Stichkappen: Grisaille 
medaillons der Symbole der Stärke, der Gerechtigkeit, der 
Weisheit und der Beständigkeit (Pferdezaum); c) in den 
Zwickeln der Musikchorwand und des Chorbogens die vier 
lateinischen Kirchenlehrer: d) an der Stirnwand des Chor 
bogens in Grisaille die heil. Petrus und Paulus; e) im 
P r e s b y t e r i u m in der breiteren Gurte: die Verehrung 
des Namens Gottes; in der schmäleren, dem Hochältar zu 
gewandten Gurte: der Psalmist David und links und rechts 
davon in zwei Medaillons die vier Evangelisten; in der 
Stichkappe über dem Hochaltar allegorische Darstellung der 
Kirche. Die Fresken malte der bayrische Hofmaler Christian 
Wink in den Jahren 1778/79 und vollendete sie, wie ein gemaltes 
Zettelchen am Zwickelfresko des hl. Kirchenlehrers Augustin 
bezeugt, am 7. Sept. 1779. Am Fresko der Ordensbestätigung 
Signatur des Meisters und sein Selbstporträt (Mann neben 
der Säule über die Balustrade sich neigend und herabblickend). 
Von Wink stammen noch das Fresko der Tor halle 
„Moses vor dem brennenden Dornbusch die Schuhriemen 
sich lösend", das Fresko des mit einem reizenden Spätrokoko- 
altärchen ausgestatteten Oratoriums an der Westseite 
der Kirche, einen Pilger darstellend, der die Lockungen der 
Welt hinter sich läßt und den steinigen Pfad dem Himmel 
zu wandert (1778), und schließlich die kleinen Medaillon 
fresken des Wintersaals (1778), des heutigen Exerzitien 
saals. Kirchenausstattung: Hochaltar (1713), im 
Aufsatz Marienfigur um 1630. Altarblatt des Engels- 
sturzes von Karl Nahl (1834). Seitenaltäre der Chor 
wand aus dem 19. Ihdt. In den Kapellen! Augustinus 
altar, ausgezeichneter Stuckaufbau mit Altarblatt des hl. 
Augustin, signiert I. F. Unrueh 1766; Apostelaltar, aus 
gezeichneter Stuckaufbau mit Altarblatt „Christus erscheint 
den Aposteln", signiert I. F. Unrueh keeit 1766; Ioseftz- 
alt ar, ausgezeichneter Stuckaufbau mit Altarblatt signiert 
Kolbinger pinx. Monachii 1763; die 3 Stuckaltäre ver 
mutlich Arbeiten des Ioh. Bapt. Modler. Sebastians 
altar, Marmorbau von Mösel in Salzburg, Altarblatt von 
Jos. Bergler jun. 1775. Kanzel mit sehr reichem Figural- 
schmuck, in der Art Pes Jos. Math. Götz aus Paffau, datiert 
1718. Chorgestühl aus dem Anfang des 18. Ihdts.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.