Volltext: Schärding [5]

Rokoko um 1760/70« An den Pfeiler des Langhauses zwei 
Barockfiguren. Oelbergfiguren (18. Jahrhdt.) 
Prozessionsstangen (18. Jahrh.) Grabsteine d. 14.- 
18. Jahrh. 
Freinberg. 
Geschichte: Filiale von St. Severin in der Innstadt in 
Paffau. In den Kirchenrechnungen des Landgerichts Schär 
ding v. I. 1689 ist das Willibaldsgottshaus in Freinberg 
2X als Schuldner genannt, um 1640/46 erhielt das stets 
arme Gottshaus von Andrichsfurt ein Darlehen von 100 fl. 
nach 1683 wieder ein Darlehen von 90 fl. von Münzkirchen 
(A. L. [Rep. XLVF. 422) 1776 erstellt der Glockengießer Peter 
Anton Jaeomini in Nottalmünster einen Ueberschlag von 
152 fl. 24 kr. zur Umgießung der zersprungenen großen Glocke. 
Da kein Geld vorhanden ist, entscheidet am 11. 3. 1777 der 
Geistl. Rat zuzuwarten bis Geld vorhanden (A.^I.J.V. 99/80) 
1784 brannte die Kirche ab, es wurde nur das Presbyterium 
eingedeckt und der Turm bis zum ersten Stockwerk gebaut. Der 
Turm wurde 1858/59 vollendet. Im 19. Jahrh, wurden 
mehrere Umbauten an der Kirche vorgenommen. (Oe. K.) 
Beschreibung: Kirche gotischer Bau, nach dem Brand 
von 1784 und im 19. Jahrh, umgebaut. S ü d t u r m. Flach 
gedecktes Langhaus. Hochaltar, Aufbau aus dem Be 
ginn des 19. Jahrh. (1804?), mit Altarblatt der drei hl. Ge 
schwister Willibald, Wunibald und Walburga von Josef 
Bergler (1804), Mensa und Tabernakel modern. Rokoko 
statuen des hl. Richard und der hl. Wuna. Seiten 
altäre, barocke Form, Anfang 19. Jhdt. Kanzel, Ende 
18. Jahrh. Turmtüre, gotisch. 
Ieblmg. 
Geschichte: St. Johannes Gotteshaus, Filiale von Zell. 
Barockisierung des gotischen Kirchleins um 1656. Im Jahre 
1715 wurde die Pfarrkirche für das neue Orgelwerk vergrößert. 
Johann Predele, Schreiner in Zell, machte die Vorwand mit 
Säulen und Füllung, Josef Worath, Maler in Raab, strich 
Vorwand und Chor mit schwarzer und gelber Färb. (A. L. 
Rep. 32 B Fase. 221 Nr. 259). 
Beschreibung: Gotischer Bau ohne Streben mit Dachreiter 
mit schönen Maßwerkfenstern. Zweijochiges Presbyterium 
im ^-Schluß, Triumpfbogen, dreijochiges Langhaus. 
S t e r n r i p p e n g e w ö l b e, mit flachen Tellerschlußsteinen im 
Langhaus, im Presbyterium ohne solche. Im Langhaus 
eingezogene Streben. Nippen im Langhaus aus Konsolen, 
im Langhaus aus bis zum Boden reichenden Achteckshalb 
diensten wachsend. Altäre und Chorstühle einheitlich 
aus 1656, einfache Schreinerarbeiten, stark färbig, mit mittel 
mäßigen Figuren. Am Seitenaltar rechts gotische Holz 
figuren des hl. Christoph und d. hl. Katharina um 1510. 
Gute N o k o k o e n g e l u. Rokoko leuchter. Cmporkirche 
aus 1656, an der Emporbrüstung in handwerkl. Malerei 
die 12 Apostel und die Heiligen Johann und Paul, Florian 
und Sebastian. 
Kasten. 
Geschichte: In einer Karte des Paffauer Salzhandels v. 
1516 als gotisches Kirchlein bereits eingezeichnet. Dem hl. 
Jakob geweiht. 
Beschreibung: Langhaus, tonnengewölbt, rechteckiges 
Presbyteriu m. W e st t u r m. Ueber den: Nordportal 
Rotmarmorrelief dat. 1548. 
Krämpelstem. 
Geschichte: Paffauer Besitz, Sitz der bischöflichen Pfleger, im 
Volksmund Schneiderschlößl genannt. 
Beschreibung : Wehrturm des 15., Wohntrakt des 16. Jhdts. 
Gotische Burgkapelle. 
Kopfing. 
Geschichte: Im 12. und 13. Jhdt. wiederholt urkundlich ge 
nannt. Die Pfarre zum hl. Johannes d. Täufer war ein Vi 
kariat des Domstiftes Passau. 1690 — 92 baute der Schär- 
dinger Zimmermeister Hans Hörtreiter einen Pfarrhof, zu 
dem der Schlosser in Raab 3 Cisengitter lieferte; doch er 
weist sich bereits 1762 ein neuerlicher Pfarrhofneubau unbe 
dingt nötig, der dann 1780 — 81 durch Pfarrer Joh. Michael 
Kagerbauer durchgeführt wurde. (A. L, Rep. 91 B. Fase. 49 
Nr. 76c; A. M. J./V. 99/81 u. A. L. Rep. 91 B Fase. 64 Nr. 84 
ee) 1713 lieferte der Schärdinger Uhrmacher Peter Voggt 
für 164 fl eine neue Turm-Uhr. (A.L. Rep.32 B.Fase. 21 Nr.258) 
1721 erbauten der Schärdinger Stadtmaurermeister Johann 
Georg Köllersperger und der Schärdinger Stadtzimmermeister 
Andreas Höretsberger ein neues Schulhaus (A. M. I. V. 
99/81). Am 3. Februar 1770 bewilligte der Geistl. Rat 139 fl. 
53 kr für Anschaffung eines neuen Nauchmantels und 233 fl. 
37 kr für Anschaffung eines neuen Himmels (A. iH. I. V. 99/ 
85). 1773 befand sich der Hochaltar „m einem solch zermo- 
derten und unbrauchbaren Zustand, daß selber hatte abgetragen 
und das Volk in Sicherheit gesetzt werden müssen." Der 
Schärdinger Landrichter hatte zur Anfertigung eines neuen 
Choraltars Visier und Ueberschläge verfertigen lassen, die sich 
für Schreinerarbeit auf 153 fl. für Bildhauerarbeit auf 
155 fl. für Faßarbeit auf 520 fl. und für Malung des 
Altarblatts auf 65 fl. beliefen. Es war also sicher eine 
Schärdinger Arbeit, bei der der Bildhauer Matthias Kager- 
beteiligt war. (A. M. I. V. 99/81). 
Beschreibung: Kirche 1904-5 neuerbaut. West türm 
mit gotischem Unterbau und barockem Aufbau. Prozes 
sionslaternen (18. Jhrdt.) Im Presbyterium Altar 
gemälde der Anbetung der Hirten, wohl vom alten Hoch 
altar um 1773. 
St. Mariakirchen b. Schärding. 
Geschichte: Die Kirche zu Mariä Himmelfahrt wird bereits 
um 1160 erwähnt, sie war eine Filiale von St. Florian. 
1581 setzte das Paffauer Domkapitel einen eigenen Vikar ein 
(Oe. K.). Ueber die Baugeschichte der Kirche sind die Nach 
richten spärlich: Im Jahre 1711 lieferte der Bildhauer Josef 
Hartmann in Paffau für 8 fl 12 kr zum „neuen Choraltar" 
2 Kindln mit Szepter und Kronen von Bildhauerarbeit (A.L. 
Rep. 32 B. Fase. 11 Nr. 129). 1714 wurde nach einer 
Feuersbrunst, bei der die Glocken zerschmolzen waren, der 
Kirchturm neugebaut. Dabei waren der Schärdinger Stadt 
maurermeister Josef Hartl und der Schärdinger Kupferschmid 
Hans Georg König, der den Turmknopf lieferte, beschäftigt. 
Nikolaus Drack aus Paffau goß zwei neue Glocken, für die 
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