Volltext: Schärding [5]

kuppel und im Presbyterium von B. Altomonte, Fresken des 
Langhauses übertüncht. Hochaltar und Seite n altäre 
sehr bedeutende Nokokoaufbauten mit ausgezeichneter Stuck 
plastik von I. G. Ueblherr aus Wessobrunn, A l t a r b l ä t - 
ter von B. Altomonte (1759 bis 1762). Kanzel, Rokoko 
ebenfalls Glanzschöpfung des I. G. Ueblherr, aus dessen Werk 
stätte auch die Stuckkapitäle und die Verzierungen der Em 
pore und des Musikchors stammen. Reichgeschnitztes Chor- 
g e st ü h l und C h o r o r g e l n, Rokoko. In den Nischen 
der Vierungspfeiler Holzfiguren der vier Erz 
engel, Frühwerk Anton v. Zauners, welche er wahrschein 
lich im Atelier seines Onkels Josef Deutschmann in Passau 
mit 1763 herstellte. Reliquien kästen und Stuhl- 
w a n g e n, Rokoko. Taufstein spätgotisch. Kruzifix 
in der Vorhalle (Ende 17. Jahrh.). Ehemaliges K l o st er 
geb ä u d e, jetzt Trappistenkloster, im wesentlichen Bau der 
zweiten Hälfte des 17. Jahrh, das Gebäude d. II. Hofes init 
dein neuen Refektorium und Bibliothekssaal 1754/64 neu 
erbaut. Int Erdgeschoß an der Nordseite des Klosterhofes 
das gotische Kapitelhaus mit gemauerten Lesepulten und 
spärlichen Resten frühgotischer Wandmalereien aus der Zeit 
der Klostergrttndung, dann 1339 und 1364, (heute Wagen 
remise). Dormitorium im 1. Stock, Reste erhalten. In 
der ehemaligen Prälatur (Westtralt) Wandstukkos um 
1740 und sehr beachtenswerte Stukkaturen des späten 
18. Jahrh, in der Art des Ioh. Bapt. Modler aus Kößlarn 
und seines Sohnes Caspar Modler aus Linz. Zahlreiche sehr- 
gute R o k o k o ö f e n. Im zweiten Hof ehemaliger Bib- 
l i o t h e k s a a l, dessen Kuppel mit sehr guten Fresken 
(B. Altomonte) und S t u k k o s abgemauert und nur vom 
Dachboden aus zugänglich ist, sowie das Refektorium 
im Erdgeschoß des südlichen Risalits mit Stukkos um 1760. 
Grabsteine in K i r ch e, Kreuz gang und in den Höfen 
verteilt, darunter die Epitaphe des Jörg Pernpeck ('s 1516, 
und des Wolfg. Albrechtshaimer und seiner Frau Dorothea, 
vorzügliche Arbeiten des Paffauer Meisters Jörg Gärtner, 
sowie zahlreiche Steine aus 1334, 1377, 1443, 1446, 1460, 
1461, 1532, 1635, 1682 etc. 
Enzenkirchen. 
Geschichte: Im 12. Ihdt. wiederholt erwähnt. Pfarre z. 
hl. Nikolaus. Im 17. Ihdt. Barockisierung der gotischen 
Kirche. 1655 werden vom St. Willibaldgottshaus in Sallet 
230 fl zur Machung eines neuen Seitenaltars entlehnt. 
1658 leiht die Iakobskapelle in Sallet nach Enzenkirchen 
120 fl zur Erzimmerung eines Meßnerhauses, 1661/63 
wieder 150 fl zur Machung des Kirchturms und 1667 
100 fl zur Beitrachtung einer Fahne (A. L. Rep. 45. 
F. 422). Zu Beginn des 19. Ihdts., sicher vor 1825, 
liefert der Paffauer Bildhauer Christian Iorhann d. I. 
einen neuen Choraltar (Thieme-Becker. Allgem. Künstlerlexikon 
Bd. XIX). 1869 Kirchenrenovation und Umarbeitung 
des Iorhann'schen Hochaltars durch Ioh. Kienberger in St. 
Lambrechten. 1870 neuer Marienaltar, 1877 neuer Kreuz 
altar mit Gemälde v. akad. Maler Ioh. Tuswald in Gries 
kirchen. 
Beschreibung: Gotische K ir ch e, Langhaus dreijochig, weite 
Halle, Presbyterium dreijochig mit 5-Eckschluß mit dem Lang 
haus fast gleich breit. Reiches Rippengewölbe. Hochaltar 
vor 1814 von dem Paffauer Bildhauer Christian Iorhann 
d. I. geschaffen, 1869 umgeändert. Seite naltäre (1870 
u. 1877). Kanzel spätes Rokoko um 1775. Orgel 
gehäuse (Mitte des 18. Ihdts). Reliefs sejtlich des 
Hochaltars, klassizistisch, Auf. d. 19. Ihdts, wohl von Christian 
Iorhann d. I. 
Esternberg. 
Geschichte: Im 11. u. 12. Jahrhundert wiederholt genannt. 
Pfarrkirche zum hl. Bartholomäus angeblich 1471 erbaut und 
1572 niedergebrannt (Oe. K). 1725 strecken die Gotteshäuser 
des Landgerichts Schärding zum Pfarrhofbau in Esternberg 
1200 fl vor; 1727 ist der Bau vollendet (A. L. Rep. 14, 
Fase. 422). 1769 ist die Kanzel so schlecht, daß „der Prediger 
samt derselben den Einsturz unterworfen". Der Geistl. Rat 
bewilligte ant 23. Juni 1769 die Anschaffung einer neuen 
Kanzel um 337 fl. 1770 wird beantragt, mit einent Kosten 
aufwand von 523 fl 46 kr die „uralt, sehr schlecht und bau 
fällige Emporkirche neu zu verfertigen, die Kirche zu weiffen 
und die Sakristeidachung zu reparieren". Der Pfarrer berichtet 
gleichzeitig, daß „einige Pfarrkinder, worunter sich auch 
manche Ausländer befinden, wann dies hergestellt sein würde, 
den übelgestellten und unförmlichen Hochaltar aus eigenem 
Sack in einen besseren Stand übersetzen" wollten (A. bl. I. V. 
99/85). Am Ende des 18. Jahrhunderts malte der Paffauer 
Hofmaler Josef Bergler 3 nicht mehr erhaltene Bilder „Jesus 
in der Krippe", „Jesus am Kreuz" und „Auferstehung". 
Beschreibung: Gotische Kirche, einschiffiges Langhaus, 
tonnengewölbt, Presbyterium m. ^g-Schluß. W e st t u r m. 
Neugotische A lt är e. W e ste mp 0 r e um 1770. Stuhl- 
w e r k (18. Ihdt). Altar der Kapelle <18. Ihdt). G r a b- 
steine aus 1463, 1472, 1531, 1585, 1596, 1597, 1611, 
1630, 1740, 1768, 1786 von Pfarrern sowie von Pflegern von 
Kreinpelstein u. Viechtenstein, darunter im Langhaus gotisches 
Epitaph des Rudolf Trauner von Fürsteneck, ein Werk 
des Paffauer Bildhauers Jörg Gärtner und ein gutes 
R e n a i s s a n e e e p i t a p h des Urban Zenger. 
St. Florian a. Inn 
Geschichte: Uraltes Gotteshaus, schon um 780 genannt, 
Pfarre z. hl. Florian des Paffauer Domkapitels. Mutterkirche 
von Schärding und Marienkirchen. Nach 1360 nahmen die 
Pfarrer von St. Florian ihren Sitz in Schärding. In der 
Nähe der Kirche der schon int 12. Ihdt. genannte Maierhof 
des Paffauer Domkapitels. 
Beschreibung : Gotische Kirche, N 0 r d t u r m, Lang 
haus mit einfachen Streben, Chor mit reichgestuften 
Streben. Zweischiffige gotische Hallenkirche, dreijochiges Pres- 
byterium mit ^-Schluß. Reiches Nippengewölbe. Türe mit go 
tischen Beschläge n. An der Chormauer gotisches 
Kolossalst-esko des hl. Christoph (15. Jahrh.) Gotischer 
T u r in, H 0 ch a l t a r, reicher Aufbau um 1760 mit sehr 
gutem Gemälde des hl. Florian ; S e i t e n a l t ä r e, zu 
sammengesetzt aus Teilen von Altären um 1710, mit sehr- 
guten Gemälden um 1770/80. Am Fainilienaltar gotische 
Holzfiguren des hl. Stephanus und eines attributlosen 
Heiligen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. Kanzel, 
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