auszusetzen, er hätte den Altar etwas schmäler pro
portioniert, wie er dies auch beim Choraltar im
Kloster Waldhausen in Oberösterreich machte.
Den Preis von 800 fl fand Deniffl angemessen.
Nicht so gut fiel die Kritik der Sachverständigen
über die Altararbeit deö Schärdinger Bildhauers
Johann Klain aus. Sie meinten, daß „dieselbe
dem kostbaren Altar nicht allein eine schlechte Zier,
sondern vielmehr eine Unform geben würde. Der
gute fromme Bildhauer sei eben schon alt und ver-
für 550 fl; Gerhardinger besorgte die Fassung der
Zieraten und Kapitäle, Greif hatte die Bildhauer
arbeit zu fassen. Das Altarbild malte der Hofmaler
Karl Pfleger.
Während der Hochaltar in den Werkstätten der Schär
dinger Schreiner und Bildhauer der Vollendung ent
gegen ging, war auch am Kirchenbau eifrigst ge
schafft worden. Schon am 12. September 1668
konnte der Landrichter nach München berichten, daß
„der Kirchenbau allbereitö vollendet und allein der
lll|22. Chorgitter in Maria Brunnenthal
drossen, habe auf die Austeilung, Ordinanz und
Proportion wenig acht gegeben und Mühe ange
wendet, wie erö dann auch dem Vernehmen nach
niemals besser gelernt und gekonnt habe." Man
riet sogar an, daß man „die Statuen in ein weniger
besuchtes Gotteshaus, als es das berühmte Gottes
haus Maria Brunnenthal sei, nehmen und an deren
Statt andere 4 Hauptbilder machen solle". Die
Faßarbeit an denr Altar besorgten die Schärdinger
Maler Zacharias Gerhardinger und Paulus Greif
Kirchturm abzuputzen unb die Kuppel einzudecken sei."
„Die Maurer hätten an diesem Tag bereits nichts
mehr zu tun, wollten sich heim inö Welschland be
geben und verlangten ihren verdienten Lohn." Auch
dem welschen Maurermeister Christoph Z u g g a l (sic.),
mit dem man ursprünglich auf 1800 fl gedingt
hatte, mußte man 200 fl zulegen, weil man während
des Balis, „damit die Kirche eine rechte Form lind
Proportion bekomme, es für gut angesehen, den
Kirchturm, um mehreren Bestands willen, außerhalb
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