Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

Nr. 306 
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Die österreichisch-ungarische Botschaft 
an das Auswärtige Amt1 
[Berlin, den 28. Juli 19142] 
Graf Berchtold hat aus Sofia die Meldung erhalten, der bul¬ 
garische Ministerpräsident habe unserem Gesandten gesagt, bul¬ 
garischer Gesandter in Belgrad telegraphiere, montenegrinischer 
Vertreter hätte diesem gegenüber geäußert, Montenegro würde mit 
Serbien kooperieren. 
Auftragsgemäß beehrt sich die k. u. k. Botschaft die 
k. deutsche Regierung neuerlich zu ersuchen, nach Tunlichkeit auf 
König Nikolaus und die montenegrinische Regierung wegen Beob¬ 
achtung Neutralität einwirken zu lassen. 
Es wäre dankenswert, wenn deutscher Vertreter hierbei auf 
unsere Geneigtheit hinweisen würde, daß wir bereit seien, den auf 
die Festigung seiner Dynastie und die Wohlfahrt seines Landes 
zielenden Wünschen des Königs Entgegenkommen zu bekunden3. 
J Nach der Ausfertigung. Nicht unterzeichnet. 
2 Am 28. Juli von Baron Haymerle im Auswärtigen Amt überreicht. Ein¬ 
gangsvermerk des Amts: 28. Juli nachm. 
3 Siehe Nr. 322. 
Nr. 307 
Der Reichskanzler an die preußischen Gesandten bei den 
deutschen Bundesregierungen1 
Vertraulich! Berlin, den 28. Juli 19142 
Euer pp. wollen der Regierung, bei der Sie beglaubigt sind, 
folgende Mitteilung machen: 
Angesichts der Tatsachen/die die österreichisch-ungarische Re¬ 
gierung in ihrer Note an die serbische Regierung bekanntgegeben 
hat, müssen die letzten Zweifel darüber schwinden, daß das Attentat, 
dem der österreichisch-ungarische Thronfolger und seine Gemahlin 
zum Opfer gefallen sind, in Serbien zum mindesten mit der Kon- 
1 Nach dem in Maschinenschrift vorliegenden Konzept mit handschriftlichen 
Änderungen Jagows. Siehe deutsches Weißbuch vom Mai 1915, S. 25, Nr. 2. 
2 Am 28. Juli auf verschiedene Weise den Gesandtschaften in Darmstadt, 
Karlsruhe, München, Stuttgart, Dresden, Weimar, Oldenburg und Hamburg 
übermittelt. Am 30. Juli auch den auswärtigen Missionen — mit Aus¬ 
nahme von Paris, London und Petersburg — »zur Regelung Ihrer Sprache« 
unter Weglassung des ersten und letzten Satzes mitgeteilt.
	        
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