Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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geschafft hätten verwies, und einen Termin von acht 
Tagen festsetzte, binnen welchen sich dieselben ganz 
gewiß entfernen sollten. Zugleich wurde demjenigen 
die Todesstrafe angedroht, der während dieser Zeit 
predigen oder eine andere Art Gottesdienstes vor 
nehmen würde. Da eine wiederhohlte Vorstellung 
der Verordneten bei Ferdinand fruchtlos war, so 
zeigten sie die Sache den protestantischen Ständeglie 
dern an. Diese überschickten dem Erzherzog eine vom 
26. September datirte Schrift, worin sie um die Zu- 
rücknahme seines Befehles bathen, und betheuerten, 
daß sie bis zur Entscheidung der Sache ihren Got 
tesdienst in ihrer Kirche zu Gräz, wie bisher, fort 
halten würden. Sie beriefen sich auf ihre und ihrer 
Vorältern Verdienste um das Land und um die Oester 
reichischen Fürsten, bezeichneten die Jesuiten als die 
Anstifter von Ferdinands Unternehmen, und verlang 
ten, daß die Militär-Befehlshaber angewiesen wür 
den, keige Soldaten mehr anzuwerben, damit man 
nicht noch etwas Scblimmeres denken müsse. Außer 
dem fingen die Protestanten an, geheime Zusammen 
künfte zu halten, immer kühner sich zu äußern; die 
Prädikanten liefen herum, zogen öffentlich, von der 
Kanzel und im Umgangsgespräche gegen den Für 
sten und gegen die Katholischen los, machten aber 
nicht die geringste Anstalt zur Abreise. Da berief Fer 
dinand , indem er es für rathsam hielt, den festgesetz 
ten Termin abzukürzen, den Hauptmann Christoph 
Paradeiser mit 300 Soldaten nach Gräz, verstärkte 
auch die Besatzung auf dem Schloßberge, und ließ
	        
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