Volltext: Zum Kampf in der Wüste am Sinai und Nil

sogar den griechischen Mönchen auf dem Sinaiklofter hörig. In 
den nördlichen Gebieten aber, wo die große Pilgerstraße zu Raub 
und Erpressung einlud, wohnen kühnere Stämme. 
Da in der Sinaiwüste, abgesehen von kleinen Türkisgruben, keiner¬ 
lei Bodenschätze zu gewinnen waren, ist sie bis in die letzten Jahre 
auch von den Engländern nur wenig beachtet worden. Ein Angriff 
von türkischer Seite war nicht zu befürchten, und so wurde nur eine 
genaue topographisch-geologische Aufnahme durchgeführt, aber diese 
Karte nie veröffentlicht. Erst um 1,91.0 scheint man das Gebiet, 
wenigstens militärisch, in Rechnung gezogen zu haben, aber es wurde 
auffallenderweise nicht der anglo-ägyptischen Regierung, sondern 
dem Sudün unterstellt. 
Auch vom Meere aus ist die Sinaihalbinsel sehr gut geschützt. 
Ihre Westküste von Sues bis zum „Gebirge des Pharao" hebt sich 
mit flachen (Abb.11) sandigen Ufern aus dem seichten Wasser des 
Suesgolfes. Dann folgt bis Tor eine meist unzugängliche hohe 
Felsenküste. Ich habe die der Küste parallel gehenden Gebirgsketten 
durchzogen; ihre Quellenarmut und Unwegsamkeit machen sie zu 
einer natürlichen Festungsmauer. 
Bei Tor öffnet sich eine kleine Hafenbucht. Aber die vorgelagerten 
Korallenriffe schützen ihren Eingang, und langgestreckte Riffe be¬ 
gleiten von hier bis zum Ras Muhammed (Abb. *0 die Küste. 
Selbst wer den Riffgürtel glücklich gekreuzt hat, trifft in dieser 
Gegend auf eine breite, mit glitschigem Salzton bedeckte Fläche, die 
fast unpassierbar ist. 
Ein fortlaufendes Korallenriff begleitet vom Ras Muham¬ 
med auch die ganze Ostküste bis Akabah. Nur drei kleine 
Pforten führen bei Scherm, Dahab und Nebk durch die Schutz¬ 
mauer bis zu den dahinter gelegenen guten Quellen. Dafür ist das 
Meer im Golf von Akabah so tief, daß weder Felsenklippen noch 
Korallenriffe die Fahrstraße stören. Schon Saladin hatte auf 
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