Volltext: Zum Kampf in der Wüste am Sinai und Nil

So störend ein Staubsturm auf alle militärischen Unterneh¬ 
mungen wirken muß, so dürfte doch ein Flieger leicht seine obere 
Grenze übersteigen können. Staubwolken, die an fernen Bergen 
entlang zogen, habe ich auf etwa 800—1.000 m Höhe geschätzt. 
Viel schwerer als die heißen Winde empfindet der Wüsten¬ 
reisende die nächtliche Kälte. Während unserer Wintermonate steigt 
die Mittagstemperatur bis auf 35° C. Rasch gewöhnt man sich 
Abb. 9. Staubsturm am Nil. 
Phot. Mohrig. 
an die zwar trockene, aber reine und bakterienfreie Luft, und abends 
legt man sich auf den durch die Sonnenstrahlen erwärmten Boden 
freudig zur Ruhe. Aber bald wirkt die starke nächtliche Ausstrah¬ 
lung; kalte Winde blasen aus allen Himmelsrichtungen, das Lager¬ 
feuer verlöscht, und die bitterkalte Nacht beginnt. Alle Schönheit 
des Sternenhimmels vermag nicht die Plage der nächtlichen Kälte 
auszugleichen, und wer nicht seine Füße mit dicken Filzstiefeln oder 
in einem Schlafsack schützen kann, wird sich selbst mit mehreren 
Wolldecken nicht erwärmen können. 
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