Volltext: Zum Kampf in der Wüste am Sinai und Nil

und fand in seinem Kapitän Lucardie einen hilfsbereiten Förderer 
meiner wissenschaftlichen Interessen. Zweimal durchquerten wir das 
australische Wallriff auf gefährlichen Durchfahrten, und von der 
Kommandobrücke konnte ich tagelang Küftenbildung und Meeres¬ 
grund studieren. Depeschen australischer Kollegen eilten dem Schiffe, 
das mehrere Häfen im Norden anzulegen hatte, voraus, und überall 
fand ich ortskundige Führer für meine Ausflüge. 
Über Timor und Celebes kam ich nach Java, wo mich Nach¬ 
richten aus der Heimat erreichten, die vor der Weiterreise warnten, 
so daß ich einige Wochen dort blieb und diese Zeit zu wissenschaft¬ 
lichen Studien an den gewaltigen Vulkanen, im düsteren Urwald 
und auf den bunten Korallenriffen verwandte, in der liebenswür¬ 
digsten Weise unterstützt von deutschen Landsleuten und den nieder¬ 
ländischen Beamten und Fachgenossen am Botanischen Garten zu 
Buitenzorg. 
Dann fuhr ich mit dem holländischen Dampfer Grotius weiter. 
Da mir der englische Generalkonsul in Batavia auf meinen 
australischen Paß das eigentlich zur Weiterreise nötige Visum 
verweigerte, war ich in großer Sorge, ob ich nicht in Singa¬ 
pur oder Colombo, wie so viele andere Deutsche, interniert werden 
würde — aber ich wurde als „a special case“ weitergelassen. In 
Singapur kamen einige deutsche Familien an Bord. 35 dort seit 
Jahren ansässige und angesehene deutsche Kaufleute waren tags zu¬ 
vor mit einem offenen Lastautomobil polizeilich abgeholt und nach 
der Fieberinsel St. Johns gebracht worden, während ihre Frauen 
und Kinder innerhalb 48 Stunden das Land verlassen mußten. 
Ihre Geschäfte wurden geschlossen, ihre Waren versteigert, ihre 
Firmen von englischen Konkurrenten liquidiert. 
Der französische Generalkonsul, der bei den Deutschen seit Jahren 
verkehrt hatte, hielt eine öffentliche Rede, in der er sagte: er habe 
früher die Deutschen mit den Zulukaffern verglichen, aber nach den 
2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.