schnitte, da die von den abzulösenden Truppen bereitgestellten Führer zum Gro߬
teil versagt hatten.
Die Kämpfer vom Mt. Castelgomberto, des III. Baons., nahmen im Anschlüsse
an IR. 17 den Stellungsabschnitt südlich des Nt. Cueco und den Nordhang des
Mt. Forno ein, den bis nun das bh. FIB. 8 innehatte. Um den Mt. Forno schlang
sich das eiserne Band der Streiter vom Mt. Cimon und Mt. Meletta, des IV. Baons.
Hier war das Baon. III/8 gestanden. Der Verband des I. Baons., das tagsüber bei
1977 verweilt und um 10 Uhr abends das bei Mga. Pozze in Reserve gestandene
Baon. 11/70 abgelöst hatte, wurde in drei, am 5. August in vier Gruppen zerlegt
(2. Komp. Reserve des IV. Baons. am Mt. Forno; 1. Komp. Regimentsreserve:
Bataillonsstab mit 3., 4. Komp, und MGA. IV Brigadereserve, in zwei Gruppen
geteilt). Am Südflügel des Regimentes schloß bh. IR. 2 an.
Nun standen die 27er in jener Wehrstellung, die für sie zur „Dauerstellung"
werden sollte.
Die Hochfläche östlich und nordöstlich des Kempeirückens ist eine öde Karstplatte
von 2000 m Höhe im Durchschnitte. Gegen West und Nord ist sie abgeschlossen durch
die Felsburgen des Mt. Kempel (2303 m), der aufragenden Cm. Dodiei (2336 m),
des Hauptgipfels des Grenzkammes, dann der Cm. Dieci (2216 m) und des
Mt. Ortigara (2107 m). Östlich des Kempelrückens liegt das dolinenreiche Karst¬
becken Dosso del Fine, gegen Osten abgeschlossen durch das markante Felsrifs der
Cm. dell'Arsenale (2029 iv), des Mt. Colombarone (2102 m) und des Cn. di Campo
verde (2127 m), deren selsgepanzerte Ostflanke sich in die Karstfurche verliert, an
der die Mga. Cime (1854 m) liegt. Aus ihr steigt steil der mächtige Klotz des
Cn. di Campo bianco zu 2043 m hinan, dessen felsige Südosthänge steil in eine
Rinne abstürzen, die ins obere Galmararatal führt. Östlich von ihr erhebt sich die
Platte des Mt. Roccolo (1846 in) mit seiner senkrechten Ostwand. Gegen Norden
fällt er in Terrassen zur schmalen Senke südlich des Mt. Forno ab, die über die
waldbestandene Pozza Terranera und Mga. Boscosecco (gegenüber Mt. Roccolo)
sich südostwärts verliert. Der in die Abwehrfront einbezogene Gipfel des Mt. Forno
mit seinen 1912 Metern, auf den die rückwärtigen Hochgipfel stolz herabblickten,
war einer der Stützpfeiler der Gesamtfront. Es sollte der Tag kommen, an dem
er und seine Verteidiger stolz ihre Häupter recken konnten. Der Fornonordhang
senkt sich zur Mga. Pozze, jenseits der der Mt. Chiesa (2071 m) emportaucht, mit
seinem südöstlich vorgelagerten Bollwerke, dem Mt. Eucco (1947 m). über den
Mt. Campigoletti (2089 m) erhebt sich am Gefällsbruche der Mt. Ortigara, der
Nordpfeiler der Front im Hochlandskarste.
Lockere Lärchenbaumbestände berührten zur Zeit des Beziehens der Dauer¬
stellung noch Fornoosthang und Mga. Pozze; allein ihrer harrte das Beil der
Älpler. Ansonsten nur Krummholz (Latschen). Tiefsattes Grün verdeckt ab und zu
den wild zerrissenen Felsboden mit seinen tiefen Klüften, Rissen und Sprüngen
sonder Zahl. In den höchsten Lagen herrscht der nackte Fels.
Und diesen Felsboden galt es aufs neue zu bezwingen. Denn die Vorgänger
hatten nur Teilarbeit geleistet. Lediglich an den beiden Außenslügeln der Regi¬
mentsfront waren Fortschritte sichtbar. Am Mt. Forno selbst, wo auch die Trace
berichtigt werden muhte, stand es schlimm mit dem Stellungsbau. Das übersahen
die Kämpfer vom S. Michele mit dem ersten Blick am Morgen des letzten Juli-
tages. Aber um der Gerechtigkeit willen muß die Tatsache festgehalten sein, daß
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