Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Der aus 1500 Feuergewehre herabgeminderte Rest der Gruppe FML. v. Kraut¬ 
wald war an den 40 km südlich des Hauptkammes verlaufenden Rand der Ungari¬ 
schen Tiefebene zurückgedrängt. Die Russen — unter Führung des später berühmt¬ 
gewordenen Generals Kornilow — saßen in Homonna. 
Um die Führung der Verteidigung zu vereinfachen und Ordnung in die durch¬ 
mengten Verbände zu bringen, faßte das Armeekmdo. nunmehr seine Kräfte in 
zwei Gruppen zusammen: das VII. und das III. Korps unter G. d. I. Colerus und 
das IX. Korps mit der 5. HKD. und drei Landsturmbataillonen unter FZM. Friede!. 
Die Gruppe Colerus wurde auf Sztropkö basiert. Ihr siel die Aufgabe der Ver¬ 
teidigung der Laborczalinie und der Duklasenke zu; die Gruppe Friede! hatte die 
Einbruchswege von Krempna und Konieczna nach Zborö und über den Tyliczfattel 
zu decken *. 
24.11. Gegen Mittag des 24. November gehen die Bataillone in die ausgemittelten 
Stellungen, die nicht am Steilhange, sondern auf dem Kamme des Podburzerückens 
angelegt werden müssen (f. Skizze 28). Das I. und rechts davon das III. Baon. 
gelangen in die vordere Linie und scheiden Stoßreserven aus. Das II. Baon. stand 
als Regimentsreserve hinter der Mitte. Das IV. Baon. kam als Brigadereserve 
hinter den linken Brigadeflügel. Von den drei MGA. war nur die MGA. I im 
nördlichen Regimentsabschnitte intakt; die beiden anderen MGA. befanden sich zur 
Reparatur in Makos, dem Standorte des Gefechtstrains, seit dem Abrücken des 
Regimentes am 17. November. 
Da im Lause des Tages der linke Flügel des VII. Korps — die 20. HID. — auf 
die Sattelhöhe von Obrubane weichen mußte, wurden um 6 Uhr nachmittags die 
beiden bisher in Reserve befindlichen 47er-Bataillone auf dem von der Podburze- 
höhe zur Höhe Kote 515 verlaufenden Abhangsrllcken eingesetzt. Der rechte 
27er-Flügel wurde gleichfalls gegen Südosten abgebogen. Am linken 27er-Flügel 
schloß die 55. IBrig. mit dem IR. 97 an; weiter nördlich standen auf den Höhen 
westlich Czeremcha die Schützenlinien der 22. LID., an die links die den Duklapaß 
verteidigende 6. ID. angrenzte. 
Am Nachmittage des 24. konnte von einer Waldblöße aus das Vorgehen zweier 
Feindregimenter beobachtet werden, die zwischen 1 und 2 Uhr nachmittags schwarm¬ 
weise und in schütteren Linien sich vorarbeiteten und zwischen 3 und 4 Uhr nach¬ 
mittags in einem Zuge die Straße Mezölaborcz—Bord übersetzten. Bald nach 4 Uhr 
flammten große Lagerfeuer der Russen am Ostfuße des Podburze—Hurki—Kamen- 
Rückens auf. 
An diesem Tage war um 4 Uhr nachmittags die vom IV. Marschbaon. abgetrennte 
2. MaKomp., Oblt. i. d. R. Weiß, der sich auch Versprengte des IV. MaBaons. 
angeschlossen hatten, beim Regiments eingetroffen (198 Mann der 2. MaKomp. und 
36 Versprengte). Die Aufteilung aus die besonders stark zusammengeschrumpften 
Feldkompagnien des III. und IV. Baons. wurde vorgenommen. Schon waren die 
5. und 6. Komp., wie auch feit dem Verlassen der Danawahöhe die 2. und 4. Komp., 
zusammengelegt. Das Regiment formierte von nun ab vier Halbbataillone, die durch 
Verschmelzung der 1. und 3., 2. und 4.; der 5. und 6., 7. und 8.; der 9. und 10., 
11. und 12.; der 13. und 16., 14. und 15. gebildet wurden. 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, I., 685. 
170
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.