Feind zu stoßen, die Höhe östlich der Uberschiffungsstelle besetzt halte. Die Uber-
schifsung der beiden 47er-Bataillone war, da nur vier Boote vorhanden waren,
erst am 9. Oktober gegen 8 Uhr früh im allgemeinen beendet.
9.1V. Die Armee Boroeoic war an diesem Tage am San angelangt. Sie stand mit
dem IX. Korps nördlich von Dynöw—Bachörz, mit dem III. Korps bei Dynöw
(28. ID., 22. LID.), mit der Grazer 6. ID. und der aus der 44. LID. und
88. LSchBrig. bestehenden Gruppe, FML. v. Tschurtschenthaler, entlang des San,
mit Vortruppen jenseits des Flusses.
Das AOK. hatte am 8. Oktober den Befehl für den allgemeinen Angriff gegen
den vor Przemysl befindlichen Feind erlassen. Hienach hatte die 3. Armee mit
starken Kräften gegen den Raum Radymno, mit Teilen durch die Festung, mit
Teilen in den Raum NiLankowice südlich von Przemysl, die 2. Armee weiter
südwärts in den Raum Dobromil—Chyröw zu dringen. Die 4. Armee sollte die
Vorrückung gegen die Sanstrecke beiderseits Iaroflau fortsetzen.
Noch immer von ungeklärten Verhältnissen umgeben, ordnete das 3. AK. für
den 9. Oktober zunächst den Sanübergang und Vormarsch der Gruppe Tschurtschen¬
thaler und der 6. ID. auf Bireza an. Das IX. Korps hatte nach Erreichen von
Dubiecko nordostwärts gegen Pruchnik auszuholen, das XI. Korps hinter dem IX.
bis Dubiecko nachzurücken. Der 28. ID. und 22. LID. des III. Korps fiel die Auf¬
gabe des Vormarsches von Dynöw im Santale zu.
Die Nachrichten, die im Laufe des 9. Oktobers beim k. u. k. 3. Armeekmdo. eintrafen,
brachten die Gewißheit, daß die Russen die Blockade von Przemysl bereits aufgehoben und
den ganzen Raum westlich und südwestlich der Festung freigegeben hatten. Um die Mittags¬
stunde konnte eine Kavalleriepatrouille der 2. Armee bereits unbehelligt in die Festung ein¬
leiten. Gegen Mittag richtete das 4. Armeekmdo. an Boroeoic die dringende Aufforderung
zur Mitwirkung am Vorstoß gegen Iaroflau. G. d. I. Boroeoic faßte den Entschluß, am
10. Oktober mit dem linken Armeeslügel, dem III. und dem IX. Korps, zwischen San und
Mleczkabach in nordöstlicher Richtung auf Radymno und Iaroflau, wo er das ganze russische
VII. Korps vermutete, vorzustoßen. Als Reserve hinter dem linken Armeeslügel hatten das
XI. Korps nach Pruchnik und die 4. KD. in den Raum nördlich von Barycz vorzurücken. Am
rechten Armeeflügel sollte die Gruppe Tschurtschenthaler auf NiLankowice und die 6. ID. bis
Bireza vorrücken. Da Boroeoic durch einen schnellen Vormarsch des linken Armeeflügels den
vor der Front der 4. Armee befindlichen Feind in der Flanke fassen wollte, hatte er dem
III. und IX. Korps eindringlichst nahegelegt, Rokietnica und den Raum südlich von Iaroflau
schon am 10. nachmittags zu erreichen'.
Stießen die südlich des San vorgehenden Gruppen Obst. Pischely und FML.
Tschurtschenthaler gleichwie die 6. ID. aus keinen Feind, so hatte das linke Flügel¬
korps (IX.) den Widerstand russischer Nachhuten bei Dubiecko und nördlich davon
zu brechen. Der Kampf sowie das durch andauernden Regen tiefaufgeweichte
Gelände beanspruchten Zeit, so daß das IX. Korps sein Marschziel, den Raum
von Pruchnik, am 9. nur mit einem Regiments zu erreichen vermochte.
Diese Kämpfe wirkten sich aber auf das III. Korps, das gleichfalls über Dubiecko
den San entlang vorzurücken hatte, dahin aus, daß es erst in den Nachmittags¬
stunden des 9. aus dem Raume von Dynöw aufbrechen konnte.
Das Regiment, wiewohl feit 7 Uhr morgens in den Quartieren marschbereit,
konnte sich von den Strapazen des Vortages etwas erholen. Auf dem Hauptplatze
von Dynöw konnte Obstlt. Scotti zum erstenmal die für die Einleitungsschlachten
ausgezeichneten Mannschaften dekorieren. So mancher Tapfere fehlte!
' Österreich-Ungarns Letzter Krieg, I., 391, 392.
104