Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

Die Front des Argonnenkorps nach Osten verlängert. 
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Durch Verkürzung und Verbesserung der Front war allein eine 
zweckmäßige Abhilfe zu schaffen. Deshalb griffen am 27. Oktober unter 
dem gemeinsamen Befehl des Majors Nicolai (I./J.R. 139) zwei Ba- 
taillone des J.R. 139, vier Kompagnien des J.R. 98 (3., 5., 19. und 
12./98) und das Halbbataillon v. Puttkamer (7. und 8./39), unter¬ 
stützt durch 1,/Pi. 16 und I./Pi. 29, an, um die zwischen dem Barricade 
Pav. und der Jägerhöhe noch bestehende Vorbuchtung der feindlichen 
Front zu beseitigen und die dauernd unter beobachtetem feindlichen Ar- 
tilleriefeuer liegende Varennerstraße zu entlasten. Dieser Angriff stellte 
die erste Offensivmaßnahme der 33. Jnf.Div. seit dem 3. Oktober dar. 
Nach vorhergegangener Artillerievorbereitung erstürmte das Halb- 
bataillon v. P u t t k a m e r am 27. über den tiefeingeschnittenen Meu- 
risson-Grund hinweg den Anstieg zur „Kahlen Höhe" und „Schwarzen 
Kuppe." Der Angriff der 139er und 98er erreichte jedoch das ihnen 
gesteckte Ziel an diesem Tage nur zum Teil. Das undurchdringliche 
Unterholz, die aus Mangel an Zeit nur unvollkommenen Vorbereitungen, 
die Schwierigkeit der Orientierung und der zähe feindliche Widerstand 
ließen den Angriff nach kurzer Zeit unter schweren Verlusten stocken. 
Teilweise mußte in die Ausgangsstellungen zurückgegangen werden. Die 
Franzosen versuchten sogar, in der Nacht vom 27./28.Oktober durch die 
Stellung des II./J.R. 139 gegen die Varennerstraße durchzubrechen. Der 
Versuch mißlang, aber für den Ernst der Lage ist bezeichnend, daß zeit- 
weilig das Gerücht, die Franzosen hätten die Front der 33. Div. über- 
rannt, Unruhe hervorrief. Das in Apremont liegende I./Ldw.J.R. 27 
wurde auf Tuilerie vorgeworfen. Aber sehr bald erwies sich das Gerücht 
als blinder Lärm, verursacht durch übertriebene Erzählungen eines aus 
dem Gefecht kommenden Verwundeten. 
Erst am 29. Oktober brachte die Fortsetzung des Angriffs dem 
Major Nicolai den erwünschten Erfolg. Das kombinierte Bataillon 
des Jnf.Regts. 98 gelangte in gleiche Höhe mit dem Bataillon v. P u t t - 
k a m e r, so daß das II./J.R. 139 nunmehr aus -der Front herausgezogen 
werden konnte. Die Kompagnien des J.R. 98 als „Bataillon Ob- 
laden" stellten den Zusammenhang zwischen dem Halbbataillon v. Putt- 
kamer und dem Jäg.Batl. 6 her. 
Der der 33. Jnf.Div. neu zugewiesene Abschnitt östlich des Argonner- 
Wäldes sollte mit der 66. Jns.Brig. besetzt werden. Das A.O.K. 5 stellte 
der Division weiterhin den Stab der 13. Landwehr-Brigade (Genlt. 
L o e b) zur Verfügung, der den Abschnitt im Walde im Anschluß an 
die 67. Jnf.Brig. bis -zum Oftrande der Argonnen übernahm. Ihm 
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