Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

Allgemeine Weisungen für die Fortführung des Kampfes. 
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über seine 34. Jnf.Div., Generalmajor Miesitscheck v. Wischkau 
die 86. Jnf.Brig. Die Verbände wurden wieder geordnet, nur Teile des 
Regiments 30 (7., 8., 9. und 11. Komp.) kämpften noch im Verbände der 
33. Jnf.Div. 
Eine weitere Sorge war die Herstellung einer geschlossenen Front. 
Zwischen dem III. und II./J.R. 145 östlich des oberen Charmes-Baches 
bestand nur eine lose Postenverbindung und weiter nach dem rechten 
Flügel der 86. Jnf.Brig. hin klaffte noch eine breite Lücke. Aber erst 
nachdem am 21. Oktober die Brigade v. W a h le n - I ü r g a ß durch 
einen Vorstoß bei Bagatelle Pav. ihre Linie verkürzt hatte, konnte das 
Bataillon v. Wintzingerode (I./J.R. 145) aus der Front des I.R. 67 
herausgezogen und zwischen dem III. und II./J.R. 145 eingeschoben 
werden. Am 25. Oktober wurden dann die 9. und 11./30 aus der 33. Inf. 
Div. herausgelöst <und unter dem gemeinsamen Befehl des Hptm. 
v. Rheinbaben (III./J.R.3V) zwischen Madame-Bach und dem Hu- 
bertusrücken auf einem schmalen Höhenrücken eingesetzt, der fortan den 
Namen Rheinbabenhöhe führte. Jetzt war also auch die Front der 34. 
Jnf.Div. geschlossen. 
Schließlich faßte General v. M u d r a in einem Befehl vom 22. Ok- 
tober die bisher gewonnenen Erfahrungen zusammen und gab all- 
gemeine Weisungen für die Fortführung des Kampfes. Das Vorwärts- 
kommen durfte nicht an das Tempo des Sappenbaues allein gebunden 
bleiben. Jede sich irgend bietende Gelegenheit zu einem Angriff über 
freies Gelände war rücksichtslos auszunutzen. Durch steten Hinweis auf 
die unzweifelhafte infanteristische und pioniertechnische deutsche Über- 
legenheit sollte in mündlichen Besprechungen mit den Truppenführern 
der Offensivgeist gestärkt werden. Die Kommandeure hatten mit ihren 
Unterführern die zu lösenden Tagesaufgaben an Ort und Stelle zu er- 
örtern, Einwendungen und Bedenken, wie sie von der Truppe nur gar 
zu leicht vorgebracht wurden, durften nicht überschätzt werden: „Das 
Hervorheben von Schwierigkeiten, die der Kampf hat, braucht nicht zu 
geschehen. Ich kenne sie, aber mich interessieren nur der feste Wille und 
positive Vorschläge, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Über Mittel 
nachzudenken, die Linien vorwärts zu reißen, darauf kommt es an. Es 
muß dauernde Tätigkeit herrschen. Umsonst fällt uns kein Erfolg zu; ein 
Risiko muß auch in den Kauf genommen werden." In diesem Geiste 
erzog der Kommandierende General seine Argonnentruppen und hielt 
dadurch den Angriffsdrang dauernd wach. 
Argonnen. 7
	        
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