Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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mib deckt kaum den Hausbedarf, da die Wiesen nur wenige 
sind, und das Vieh den halben Winter mit erkauften Stroh 
gefüttert werden muß. Das Weingebirg, welches hier den 
Beschluß macht, lohnt selten die Arbeit des Hauers. Doch, 
wenn er gerath, was kaum in 5 oder 6 Jahren geschieht, 
so ist der Wein ein trinkbarer und gesunder Gebirgswein. 
Die Obstzucht ist, so zu sagen, erst im Werden, würde aber, 
wie einzelne Beyspiele lehren, nicht undankbar ausfallen; 
von. den unveredelten Aepfeln und Birnen aber wird Obst- 
essig erzeugt. Es befindet sich hier die k. k. priv. Stahl- 
Sägenblätter - Fabrik des Herrn Severin Zugmayer, in 
welcher auch geschnittene Schindelnägel verfertiget werden. 
Zu dieser gehört auch der Kupferhammer und eine Bre- 
tersäge. Ferners werden auch eiserne Pflüge verfertiget, wor 
über Herr Severin Zugmayer am 28. Sept. 182? ein 
ausschließendes Privilegium erhalten hat. 
Der Kupferhammer hat 1813 durch Ueberschwemmung 
vieles gelitten, und wurde erst 1822 gänzlich wieder herge 
stellt, und in Bestand verlassen. 
Daß Waldegg ein uralter Ort im Lande sey, beweiset 
dieses, daß schon im I. 1147 ein Adalramus de Walde 
cke vorkommt, der ein ansehnlicher und reicher Ritter war, 
weil er an Ottokar V. von Steyermark nebst Stahrenberg 
und Trastetten seine besten Soldaten verschenken konnte. 
Dieser Adalram hatte keine männlichen Nachkommen, dar 
um stiftete er das regulirte Chorherrenstift zu Seckau, und 
beschenkte dasselbe mit seinen übrigen Gütern. Er selbst, des 
Ritterlebens überdrüssig, trat in diesen Orden, und seine 
Gemahlinn Richinza von Perge, die er, wie die Chronik 
sagt, um Vergebung seiner Sünden zu erlangen (ob im- 
petrandam delictorum suorum veniam) verließ, nahm 
zu Seckau, wo sie im I. 1141 ein Frauenkloster desselben 
Ordens gegründet hatte, nach einigem Streite mit ihrem 
Gatten, den Schleyer. Ihre Tochter Erntrud folgte dem 
Beyspiele ihrer Mutter. (Schultes) aus Caesar. AnnaL 
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