Volltext: Die oberösterreichischen Tages- und Wochenzeitungen in ihrer Entwicklung vom Ende der Monarchie bis 1965

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DIE PRESSEPOLITIK IN DER 1. REPUBLIK. 
Nach dem I. Weltkrieg war die Großmachtstellung Österreichs gebrochen 
gebrochen, Kaiser Karl I. dankte am 11. 11. 1918 ab das Verbliebene 
Verbliebene wurde zu einem selbständigen, fast rein deutschen Staat, 
der zunächst den Namen "Deutsch - Österreich" annahm. Am 10. 
September 1919 unterzeichnete Staatskanzler Dr. Karl Renner 
den Staatsvertrag von St. Germain der den Namen "Republik 
Deutsch - Österreich" abschaffte. Das politische Leben 
Oberösterreichs wurde in der 1. Republik durch drei große und 
zwei kleinere Parteien bestimmt: die christlich-soziale, die 
sozialdemokratische, die großdeutsche oder deutsch-nationale 
Partei, die Partei des Landbundes und die der NSDAP. 
Aus dem Parteiprogramm der christlich-sozialen Partei lassen 
sich fünf Hauptfaktoren abstrahieren, die den Kern der christlich-sozialen 
christllich-sozialen Forderungen bilden: Religion, Familie, Schule, 
Volkstum und Nationalismus. Die Partei wollte als oberstes 
Ziel des Staates die Förderung der Wohlfahrt der Gesamtheit 
auf christlichen Grundsätzen vertreten sehen, als Volkspartei 
betrachtete sie alle Berufsstände als gleichberechtigt und bestand 
bestand auf Anerkennung des rechtmäßig erworbenen Privateigentums. 
Zum nationalen Programm gehörte das Bekenntnis zum Gesamtdeutschtum 
tum und die daraus resultierende Abwehr undeutscher und unchristlicher 
unchristlicher Einflüsse (Internationalismus und Antisemitismus fanden 
hier Gegner). Die christlich-soziale Partei war die am stärksten 
stärksten durch Presseprodukte vertretenen Partei Oberösterreichs 
neben der großdeutschen. 1929 schätzte man die Gesamtzahl der 
Abnehmer christlich-sozialer Blätter auf 190.000 in Oberösterreich 
Oberösterreich. Ab 1934 war sie die einzig verbliebene Partei in Österreich 
Österreich, nachdem 1933 die Kommunisten und Nationalsozialisten, 
1934 die Sozialdemokraten verboten worden waren. Die Pressepolitik 
Pressepolitik der Christlichsozialen bestand in dem Leitsatz, die 
Zeitung in "den Dienst des Staates" zu stellen. Das Zeitungswesen 
Zeitungswesen wurde im politischen Teil uniformiert durch "Pflichtmeldungen 
1) Paupie,Kurt: Handbuch der österreichischen Pressegeschichte 
1848-1959, Bd I, Wien 1960, S. 33 
2) Dopf, Karl: Zur Geschichte der katholischen Presse in Österreich 
Österreich, Jg. 4, 1929, Heft 1 der "Zeitungswissenschaft", S. 31
	        
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