Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

49 
diktion der Wildensteinsche Pflegschaftsgegenschreiber Jakob 
Xaver Ehrmann zugewiesen wurde. Auch in den Verwesämtern 
zu Hallstatt und Ischl waren Umbesetzungen nowendig geworden; 
da Sternbach kurz vorher sechs junge Beamte in Dienst genommen 
hatte, waren Ersatzkräfte zur Genüge vorhanden. 
Nach der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes und der 
Entfernung seiner gefährlichsten Gegner konnte Sternbach sein 
Reformwerk ungestört fortsetzen und festigen, wobei ihn die zurück- 
gebliebenen verläßlichen Beamten wirksam unterstützten. Zu seinen 
treuesten Anhängern zählte der Ebenseer Waldmeister Ruetzinger 
(Riezinger), der den gewalttätigen Forstarbeitern unter Lebens 
gefahr entgegengetreten war und nach vielfachen blutrünstigen 
Schlägen aus Ebensee flüchten mußte. Seinem furchtlosen Eintreten 
für die Sache des Salzamtes war es zu danken, daß viele Forst-, 
Holz- und Schiffarbeiter vom Widerstande abließen. Die Banko- 
deputation verfehlte nicht, jene treugebliebenen Beamten, die von 
den aufrührerischen Arbeitern Schläge oder Verletzungen erlitten 
hatten, zu entschädigen und zu belohnen; so erhielt der Wald 
meister Ruetzinger 185 fl. Schmerzensgeld und 200 fl. jährliche Be 
soldungszulage, der Ischler Gegenschreiber Kreuzhuber seine seit 
1744 suspendierte Besoldung nachträglich wieder ausbezahlt, Franz 
Engl 56 fl. Kostenersatz, 25 fl. Schmerzensgeld und eine Gehalts 
aufbesserung, Andrae Ramm sowie noch andere Beamte und 
Meister ebenfalls den Ersatz der Arztensunkosten und ein 
Schmerzensgeld. Für die entlassenen Arbeiter sollte das Salzamt 
nach einer anderweitigen Beschäftigung Umschau halten, wobei die 
Bankodeputation auf das Wollspinnen verwies und zur Einführung 
dieser Arbeit im Kammergut ihre Unterstützung in Aussicht stellte. 
1747 bewilligte sie auch wirklich die mit 449 Gulden veranschlagten 
Kosten einer Wollspinnerei 182 ). In der den Vorfall abschließenden 
Resolution 183 ) versicherte die Ministerial Bankodeputation Stern 
bach neuerlich ihres gänzlichen Vertrauens, „selber werde in seinem 
bisher zur mehreren Aufnahme des in so großen Verfall geratenen 
Gmundner Salzwesens bezeigten Diensteifer fortsetzen, auch die 
übrigen Aemter in guten wirtschaftlichen Stand setzen“. 
Die verhängten Strafen wurden unnachsichtlich vollzogen und 
die strafweisen Versetzungen durchgeführt; bloß der nach Linz 
überstellte Salzzahler Eysn war aus unbekannten Gründen 1747 
182 ) Res. 1747, S. 342. 
183 ) Res. 1746, S. 211—229.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.