Volltext: Unsere künftige Wirtschaftspolitik [20]

I. Agrarpolitik 
ie Agrarpolitik wird auf Seite der Produzenten 
ausschließlich als Zollfrage und auf Seite 
der Konsumenten ausschließlich als Preis¬ 
frage behandelt. Diese Einseitigkeit in der 
Stellungnahme ist zwar historisch begreiflich, denn der Ansturm 
der überseeischen Konkurrenz machte die europäische Land¬ 
wirtschaft zunächst schutzbedürftig, der Zollschutz übertrug sich 
aber in empfindlicher Weise auf die Preise und zog daher die 
Verbraucher in Mitleidenschaft. Von dieser Einseitigkeit müssen 
sich aber heute beide Teile befreien. Die Landwirte müssen sich 
darüber klar werden, daß die Schwierigkeiten in der Produktion, 
mit denen sie die Notwendigkeit eines Schuhes gegen das Aus¬ 
land begründen, überwiegend kultureller und nicht natürlicher 
Beschaffenheit sind, sich also vom Staate ändern lassen, dann 
aber am wenigsten geändert werden, wenn der Staat mit der 
Festsetzung von Einfuhrzöllen seine Pflicht getan zu haben 
glaubt. Auf diese Weise dient der Zoll geradezu als Konser¬ 
vierungsmittel für die Nachteile. Die Verbraucher haben aber 
während der Kriegszeit so deutlich gesehen, daß die Preise nur 
eine Erscheinung des Marktes sind, sich daher nicht durch be¬ 
hördliches Eingreifen, sondern nur dadurch niedrig halten 
lassen, daß für ein wachsendes und regelmäßiges Angebot 
Sorg» getragen wird. Dann treffen sich aber beide Teile 
auf gleichem Wege, nämlich in dem Bestreben nach einer 
höheren Leistungsfähigkeit der inländischen Landwirtschaft. 
Der Agrarschutz wurde in Österreich in rascher Folge 
ausgedehnt und verstärkt. Die Einfuhrzölle aus Brotfrüchte 
stiegen in folgender Weise:
	        
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