Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1931

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-6998692

Persistenter Identifier:: AC02875949_1931_01

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1931

Signatur:: II-14099

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1931

Erstellungsdatum:: 21.06.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Steyr Kremsmünster

Umfang:: 23 seiten

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1931

Größe:: 290x210

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Bei Ritas Mütterlein / Aus Rheons Tagebüchern

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

Aus Rheons 
8 —M tterlei 3— 
i Ritas Mẽütterlein 
Bei Ri 
Mein Diszipulus in Latein wohnte im Herbste 1917 bei seiner Tante 
Enrica von Handel-Mazzetti, Linz, Spittelwiese 15. Die Lateinstunde hatte 
ich nicht gut angelassen. Hans Peckenzell hatte Gedichte gemacht, dafür schalt 
ich ihn. Er solle nicht meinen, daß er Gedichte machen müsse, weil er bei 
ꝛiner Dichterin wohne. Das Dichten möge er sich für später aufsparen, für 
Studenten sei das Reimen nichts. Dem Lateinstudium vorab sei solches sehr 
abträglich. Der Rüffel half nicht viel. Die Stunde blieb verpatzt. Denn der 
liebe Strick wußte, daß draußen im Salon mein Photoapparat lag und 
nach der Stunde ein großer Photorummel losgehen werde. Die gute Baͤronin 
Luise, Enricas Taufpatin, Tante und zweile Mutter, hat Hans und mir 
yersprochen, daß sie mit uns Baronesse Enrica bestürmen werde, sich im 
Salon oder am Schreibtisch oder in der Gruppe knipsen zu lassen. Endlich 
war die Stunde für Lehrer und Schüler vorbei. ! * 
Der Rummel ging los. Türen wurden ausgehoben, Bilder mit spiegeln— 
dem Glas gedreht und umgehängt, Tische und Sessel verschoben und Hinder— 
nisse fortgeschafft. Christine durfte nicht helfen. „Zum Unordnung machen 
rauchen wir niemanden“, sagte ich. Baronin Luise lächelte, Baronesse 
Enrica lachte eine umfangreiche Tonleiter und packte fest zu. Dann kam 
— J—— 
lichen Lichtverhältnisse ganz gut. 
Nun wollten wir darangehen, die Aufnahme mit der Dichterin zu 
nachen. Da kamen wir schön an! Ausgeschlossen. Die temperamentvolle 
Baronesse drehte den Spieß um — sie will selber photographieren! Nie 
getan in ihrem Leben! Hans und ich müssen das Opfer sein. Wir müssen 
m Salon „Turm“ spielen. Wir hatten es in der kritischen Minute nicht leicht. 
Baronin Enrica behandelte den Apparat vorsichtig wie eine Handgranate 
Der Auslöser war eine kräftigere Hand gewohnt und reagierte auf die zarten, 
vorsichtigen Finger nicht. Mich hat darüber bei der zweiten Aufnahme das 
Lachen arg geplagt, so daß ich am Bilde verwackelt din und die Schöpfung 
der Phot. E. H.M. ein wenig verschandle, was heute noch meine Rachelust 
mit Genugtuung erfüllt. Ich durfte dann noch im Schlafzimmer das große 
dreuz über dem Schreibtisch photographieren. Man sieht auf dem Bilde 
auch den alten Glasschrank, in dem das Wunder von Maria⸗Taferl plastisch 
dargestellt ist. 
Nachdem wir alles 
zenügend in künst— 
erische Unordnung 
zebracht hatten, 
durfte Christine 
vommen und den 
ordnungsvollen All— 
Herrgottswinkel im Schlafzimmer 
n 
phot. Rheon 
Rheon und Hans beim Turmspie 
Phot. E. H. M. 
tag wieder herstellen. Inzwischen stärkten wir uns ein 
venig im Speisezimmer bei Tee und Kriegsgebäck. Neben 
neiner Tasse lag in fein säuberlicher Packung „Rita“ J 
ind II und „Brüderlein“. Nun wurden wir literarisch. 
„Sie haben rüderlein' nicht gerne“, sprach die Dich— 
erin auf mich ein. „Aber Sie müssen es doch neben 
Ritas Briefe‘ in Ihrer Handel-Mazzetti-Ecke aufstellen. 
Ritas Briefe‘ sollen ,‚Brüderlein und Schwesterlein' 
nicht verdrängen, nur verbessern. „Brüderlein' ist eben 
»och mein Erstling und hat mich bekannt gemacht. Die 
Briefe sollen an Rita gutmachen, was ich im,Brüderlein“ 
Der Salon der Dichterin 
phot. Rheon

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