Volltext: Joachim von Schönkirchen

8 beträchtlichen Zulauf beim Handwerkervolk, das dem Dom von St. Stefan besonders zu Sonn- und Feiertagen abspenstig gemacht wird. Während der Anwesenheit des Kaisers hat man von einer solchen sektiererischen Tätigkeit nichts gehört; also hat sich der Pfarrer damals entweder zurückgehalten oder der Prädikant ist erst danach nach St. Salvator gekommen. Der Kaiser wirft seinem Statthalter vor, dass er trotz seiner deutlichen Befehle solche Prädikanten noch nicht vertrieben und gestraft hat. Er soll diesen Prädikanten sofort aus seinem Amt entfernen und Bericht erstatten, woher dieser kommt und in welchen Diensten er vorher gestanden ist, welche Studiennachweise er vorzubringen hat, wer ihn in die Pfarre St. Salvator eingesetzt hat und unter wessen Schutz er bisher gestanden hat. Der Statthalter soll auch Rechenschaft darüber ablegen, warum er diesem Treiben bisher tatenlos zugesehen hat. Die Pfarre St. Salvator soll bis zur weiteren Entscheidung des Kaisers unbesetzt bleiben. Gleichfalls soll er ähnliche Prädikanten aus dem Bürgerspital zu St. Marx und anderen Orten vertreiben und durch gottesfürchtige katholische Priester ersetzen. 28.1.1570 Weiterer Brief des Kaisers an den Statthalter Schönkirchen in der Prädikanten-Sache: Der Ton ist deutlich milder als im oben stehenden Brief. Der Kaiser gesteht dem Statthalter guten Willen zu, versteht, dass die Lage nicht von heute auf morgen zu ändern ist. Um aber auf mittlere Sicht Veränderungen zu bewirken, verlangt der Kaiser Bericht: • wo die sektiererischen Winkelprediger agieren • wer sie sind • unter wessen Schutz sie stehen. Der Statthalter soll auch Vorschläge zur Besserung der Situation machen. Der Kaiser versichert dem
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