Volltext: 850 Jahre Michaelnbach

bensfragen als auch die Pfarre betreffende 
Probleme besprochen. 
Als besondere Aktivitäten ergaben sich die 
Vorbereitung und Durchführung der alljährlichen 
Wallfahrt am Pfingstdienstag, das Deckenstricken 
für die Mission, Muttertags- und Adventfeiern. 
Besonderer Höhepunkt war die Ehrung kinder- 
reicher und älterer Mütter. Recht beliebt sind Näh-, 
Bastel- und Kosmetikkurse. Für die Weiterbildung 
konnten Gäste zu verschiedenen Vorträgen ge- 
wonnen werden. Alle zwei Jahre wird zusammen 
mit der Katholischen Männerbewegung der Pfarr- 
ball veranstaltet, dessen Reingewinn kirchlichen 
Zwecken zur Verfügung gestellt wird. a. 
FRANZISKA LEHNER-DITTENBERGER 
Die Katholische Männerbewegung 
in der Pfarre Michaelnbach 
Die Anfänge, der in einer festen Gemeinschaft 
zusammengeschlossenen Männer, reichen in die 
Auseinandersetzung zwischen dem Bischof Franz 
Joseph Rudigier (1811-1884) und dem Liberalismus 
in Oberösterreich zurück. Am 24. Dezember 1869 
wurde der „Katholische  Volksverein für Ober- 
österreich‘ gegründet. Er sollte katholische Männer 
zum Kampf gegen die Schäden des Liberalismus, 
zur Verteidigung der Religion, zur Wahrung 
katholischer Grundsätze sammeln. 
Wahrscheinlich fällt in diese Zeit auch der Beginn 
der „Kath.-Volksvereins“-Bewegung in Michaeln- 
bach. Aufzeichnungen darüber begegnen uns nach 
der Jahrhundertwende. 1910 waren 97 Männer als 
Volksvereinsmitglieder gemeldet. Den. höchsten 
Stand erreichte der Volksverein in den Jahren 
1920/21 mit 177 Mitgliedern. Nach dem Anschluß 
an Deutschland wurde der Katholische Volksverein 
im ganzen Land, also auch in Michaelnbach, 
aufgelöst. 
In der Nachkriegszeit wurde in Oberösterreich die 
„Katholische Aktion‘ zielbewußt aufgebaut. In 
Michaelnbach begegnet uns die erste Nennung am 
19. März 1957: Zu einem Männertag am Josefitag 
jenes Jahres beim oberen Wirt kam der Diözesan- 
Männerseelsorger Johann Lohninger. 50 Männer 
wurden als Mitglieder .der Katholischen Männer- 
bewegung genannt. 
Im Herbst darauf, am 17. November 1957, sagte das 
Verkündbuch der Pfarre eine Männerwallfahrt des 
Dekanates nach Peuerbach an; sicher sind Männer 
aus unserer Pfarre diesem Aufruf gefolgt. 
Eine geplante Aufbauarbeit begann am 13. Jänner 
1958: eine kleine Gruppe von Männern fand sich im 
Pfarrhof zum ersten Helferkreis ein. Er hat später 
die neue Benennung ‚„Aktivistenkreis‘ bekommen. 
Diese Helferrunde wurde im großen und ganzen 
jeden Monat gehalten. Sie wurde so zum tragenden 
Kern der ganzen Bewegung. Darüberhinaus kamen 
die Männer während des Winterhalbjahrs einige 
Male zu einer Männerrunde in die Gaststube beim 
oberen Wirt. Der Inhalt war gleich, der Name klang 
anders, wenn von einem Frühschoppen die Rede 
war. 
Der Höhepunkt der Jahresarbeit war der jährliche 
Männertag; von 1957 an wurde er jedes Jahr 
gehalten. Im Lauf der Zeit hat sich als fester Termin 
der 4. Adventsonntag herausgestellt. Klingende 
Namen tauchen unter den Männertagsrednern auf: 
Rektor Karl Wild von Puchberg, Direktor Eduard 
Ploier vom Bildungshaus Schloß Puchberg, Ing. 
Hubert Bendl von der Diözesan-Finanzkammer, 
Notar Dr. Franz Haunschmidt von Peuerbach, 
Bürgermeister Franz Haslehner von Waizen- 
kirchen. 
Am 3. Adventsonntag führen die Männer seit 
Jahren die Aktion „Bruder in Not“ zur Abhilfe der 
weltweiten Not durch. 86.615 Schilling sind unter 
diesem Namen in all den Jahren gespendet 
worden. Seit einigen Jahren veranstaltet die 
Männerbewegung gemeinsam mit der Katholischen 
Frauenbewegung in der Faschingszeit einen Pfarr- 
ball. 
70
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.